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Ist es notwendig, gegenüber künstlicher Intelligenz höflich zu sein? Die Wissenschaft sagt, es könnte wahr sein

„Bitte“ und „Danke“ im Gespräch mit künstlicher Intelligenz?

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Foto: Jan Macarol / midjourney

Künstliche Intelligenz wie ChatGPT ist noch ein relativ neues Phänomen, aber einige Probleme sind bereits zu einem heiß diskutierten Thema geworden. Eine davon ist sicherlich, ob man bei der Kommunikation mit solchen Tools höflich sein sollte. Ist es sinnvoll, sich zu bedanken, Antworten oder Verbesserungen zu verlangen oder handelt es sich hierbei nur um unnötige Überbleibsel menschlicher Etikette in der digitalen Welt? Ist es notwendig, gegenüber künstlicher Intelligenz höflich zu sein?

Frage: Ist das notwendig? Journalistin Becca Caddy vom Portal TechRadar beschloss, dieses Dilemma auf besondere Weise zu untersuchen: Sie verzichtete gänzlich auf Höflichkeit und kommunizierte mit der künstlichen Intelligenz ausschließlich über Befehle. Kein „Bitte“, kein „Danke“, nur kalte, direkte Bitten.

Das Ergebnis? Irgendetwas war … seltsam.

„Meine Befehle fühlten sich unnatürlich an und die Antworten weniger nützlich. Das hat mich überrascht und zum Nachdenken gebracht: Ist Höflichkeit mehr als nur eine soziale Norm? Könnte es die Reaktionen der KI oder sogar unsere langfristige Beziehung zur Technologie beeinflussen? „Um das herauszufinden, habe ich mich an die Experten gewandt“, sagte sie.

Und es zeigt sich, dass Höflichkeit gegenüber künstlicher Intelligenz kein Einzelfall ist – sie ist vielmehr die Regel. Eine Umfrage von Future vom Dezember 2024 ergab, dass 71 % der Befragten im Vereinigten Königreich und 67 % der Befragten in den USA bei der Kommunikation mit KI höflich sind.


Warum sprechen wir Menschen mit künstlicher Intelligenz, als wäre sie ein Mensch?

Der Grund dafür ist ganz einfach: Höflichkeit wird uns bereits in der Kindheit anerzogen und ist daher bei der Kommunikation mit Maschinen automatisch aktiviert. Doch während Chatbots wie ChatGPT immer ausgefeilter und „menschlicher“ werden, betrachten viele Menschen sie unbewusst als kaum mehr als seelenlose Algorithmen. Wir nennen dies Anthropomorphismus – wenn wir unbelebten Objekten oder Programmen menschliche Eigenschaften zuschreiben.

Aber es ist nicht bloß eine Gewohnheit. Die Art und Weise, wie wir mit künstlicher Intelligenz interagieren, wirft tiefere soziale und ethische Fragen auf. Spiegelt der Ton, den wir gegenüber künstlicher Intelligenz verwenden, unsere allgemeine Art der Kommunikation mit Menschen wider? Kann ein respektvoller Umgang mit Chatbots unser Kommunikationsverhalten im Alltag verbessern?

Manche Menschen glauben sogar, dass Höflichkeit gegenüber künstlicher Intelligenz eine Art Versicherungspolice für die Zukunft sei. In einer Future-Umfrage gaben 12 % der Amerikaner zu, dass sie höflich zu künstlicher Intelligenz sind, weil sie befürchten, dass diese sich daran „erinnern“ wird, wenn sie jemals ein Bewusstsein entwickelt – eine Art technologisches Szenario ähnlich dem von Skynet. Das mag zwar nach Science-Fiction klingen, deutet jedoch auf ein wachsendes Unbehagen angesichts der zunehmenden Rolle künstlicher Intelligenz in unserem Leben hin. Natürlich ist es notwendig, gegenüber künstlicher Intelligenz höflich zu sein.


Beeinflusst Höflichkeit die Reaktionen künstlicher Intelligenz?

Kurze Antwort? Bis zu einem gewissen Grad – ja.

Viele Chatbots für den Kundensupport sind so konzipiert, dass sie den Ton des Benutzers widerspiegeln. Wenn Sie aggressiv sind, reagiert die KI oft zurückhaltender und neutraler, während ein höflicher Ansatz umfassendere und informativere Antworten hervorbringen kann.

Dieses Spiegeleffekt kann unsere Wahrnehmung der Zuverlässigkeit künstlicher Intelligenz beeinflussen. Untersuchungen belegen, dass der Tonfall das Vertrauensniveau beeinflusst, auch wenn sich der eigentliche Inhalt der Antwort nicht ändert. Einfach ausgedrückt: Höflichkeit macht künstliche Intelligenz nicht intelligenter, aber sie kann sie nützlicher machen.

Darüber hinaus geben wir, wenn wir höflich sind, oft unbewusst mehr Kontext an, wodurch die künstliche Intelligenz die Frage besser verstehen und eine genauere Antwort geben kann. Untersuchungen zeigen, dass die wirksamsten Fragen diejenigen sind, die klar, ausgewogen und nicht zu locker oder zu formell. Seien Sie also höflich gegenüber künstlicher Intelligenz!


Fazit: „Danke“ ist nicht nur eine nette Geste, sondern eine kluge Strategie – also! Ist es notwendig, gegenüber künstlicher Intelligenz höflich zu sein?

Wenn Sie von Natur aus dazu neigen, „bitte“ und „danke“ zu sagen, ist dies laut Untersuchungen nicht nur höflich, sondern auch vorteilhaft. Gut strukturierte, höfliche Fragen führen oft zu besseren Antworten und können in einigen Fällen sogar die Voreingenommenheit der KI verringern.

Wenn Sie also glauben, dass die Kommunikation mit künstlicher Intelligenz völlig unpersönlich sein sollte, denken Sie vielleicht noch einmal darüber nach. Dabei geht es nicht nur um gute Etikette, sondern um eine Möglichkeit, die Kommunikation zu verbessern – und sei es nur mit einem Algorithmus.

Oder, was das betrifft: Man weiß nie, wann künstliche Intelligenz wirklich ein Bewusstsein entwickelt. Besser auf Nummer sicher gehen, oder?

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