Der Volvo XC60 ist seit langem der König der schwedischen Straßen – das meistverkaufte Modell der Marke, das mit seiner Mischung aus Eleganz und Funktionalität die Herzen erobert. Doch die Konkurrenz schläft nicht: BMW X3, Mercedes GLC und Audi Q5 präsentieren sich frisch und schnittig. Kann der aktualisierte XC60 mit seinem neuen Look, dem verbesserten Innenraum und dem Hybrid-Herz noch mithalten? Wir gehen ins Detail und finden heraus, ob dieses schwedische SUV noch im Rennen um den Thron ist – und warum es immer noch zu meinen Favoriten gehört.
Volvo XC60 Es ist wie eine skandinavische Fee: sauber, ruhig und mit einem Charakter, der einen fesselt. Das Facelift 2026 bringt einen aufgefrischten Kühlergrill, der jetzt in zwei Versionen erhältlich ist – dunkel (ehemals R-Design) oder hell mit Chromdetails. Wir haben uns in die dunkle Version (Dark) verliebt, insbesondere in den neuen Farbton Waldsee, das mit der Natur verschmilzt wie Whisky in einem Glas am Kamin. Das neue Logo, leicht abgedunkelte Rückleuchten (im Stil des neu gestalteten XC90) und ein sauberes Heckbild ohne falsche Auspuffanlagen vermitteln den Eindruck, dass Volvo genau weiß, was subtile Eleganz bedeutet.
Die Abmessungen bleiben gleich: 4,71 Meter (185 Zoll) lang für ein SUV, das auf Rädern von 18 bis 21 Zoll steht – oder sogar 22 Zoll, wenn man sich für die Top-Modelle entscheidet. Wir hatten 20-Zoll-Räder im Test, und sie sehen fantastisch aus. Die optionale Luftfederung sorgt für einen Hauch von Luxus, wie man es von einem Volvo erwartet. Der XC60 behält die klassische SUV-Silhouette bei – ohne die Exzesse eines Coupés, was ihm das von Fahrern geschätzte Geräumigkeit und die Funktionalität verleiht.
Motoren: Hybrid-Power mit ruhigem Charakter, der auch zubeißen kann
Volvo bleibt seiner Formel treu: 2,0-Liter-Vierzylinder-Benzinmotoren bilden das Herzstück der Baureihe. Es gibt einen Mildhybrid mit 250 PS (186 kW) oder den von uns getesteten T6 Plug-in-Hybrid mit 350 PS. Der T6 beschleunigt in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h – kein Rennwert, aber immerhin ein Lächeln aufs Gesicht. Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h (112 mph), Volvo-typisch abgeregelt.
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Der T6 Plug-in-Hybrid verfügt über eine 14,7 kWh Nettobatterie (18,8 kWh Brutto), die ihm eine reale elektrische Reichweite von etwa 60 km (40 Meilen) ermöglicht. Aufladen? Nur bis zu 6,4 kW Wechselstrom, d. h., er ist eher für ein Heimladegerät als für eine Schnellladestation geeignet (er hat kein Gleichstromladen). Im Hybridmodus wechselt das Auto intelligent zwischen Elektro- und Benzinbetrieb, und im Pure-Modus fährt es so leise wie ein schwedischer Wald. Wenn Sie mehr Leistung wünschen, gibt es die T8-Version mit 455 PS, aber einer etwas schnelleren Beschleunigung (4,9 Sekunden). Alle Versionen haben Allradantrieb, der im Land aus Schnee und Eis fast obligatorisch ist. Das Auto kann mit einem Modusschalter auch manuell auf permanenten Allradantrieb umgeschaltet werden.
Gefühle: Elektrisches Drehmoment mit Charakter
Das konstante Drehmoment des Elektromotors des T6 Recharge vermittelt dem Fahrer interessante Fahrerlebnisse, selbst ein leichtes Schleudern des Hecks im Stadtverkehr – bevor die Assistenzsysteme eingreifen. Der Antrieb ist wirklich spürbar, und die Kommunikation zwischen Verbrennungsmotor und Hybridantrieb ist perfekt koordiniert und nahezu unmerklich – ein Lob. Die Beschleunigung über 120 km/h ist interessant, denn hier erreicht das Auto seine Höchstgeschwindigkeit wie ein Porsche mit Turbo-Logo. Mit anderen Worten: extrem schnell – so schnell, dass nachfolgende Fahrer oft überrascht sind.
Interieur: Skandinavischer Minimalismus mit einem Hauch Luxus
Öffnet man die Türen des XC60, überkommt einen das vertraute Volvo-Gefühl – als betrete man eine Designerhütte am Fjord. Die Materialqualität ist erstklassig: weiche Oberflächen, matte Holzeinlagen und Nordico-Polsterung aus Recyclingmaterialien und sogar Kiefernöl. Die Sitze sind so bequem wie eine schwedische Massage, wobei der BMW X3 ergonomisch vielleicht etwas besser ist. Gegen 1.000 Euro Aufpreis kann man die Fenster schalldämmen lassen, was wir empfehlen, da auf der Autobahn – insbesondere mit den 20-Zoll-Rädern – ein deutliches Fahrgeräusch zu hören ist.
Der 11-Zoll-Infotainment-Bildschirm ist neu und reaktionsschneller, ragt aber leicht aus dem Armaturenbrett heraus – weniger integriert als zuvor, dafür aber moderner. Google Maps ist integriert, das System unterstützt zudem Android Auto und Apple CarPlay (leider per Kabel). Das Bowers & Wilkins Soundsystem? Pure Poesie – vor allem im Modus „Göteborg Concert Hall“, der jeden Song wie ein Live-Konzert klingen lässt. Die Klimaanlage ist leider weiterhin in den On-Screen-Menüs vergraben, was etwas nervt. Das Lenkrad ist mit veganem Leder bezogen, die Tasten sind intuitiv, und mit einem Klick lässt sich die lästige EU-Geschwindigkeitswarnung abschalten – danke, Volvo!
Feelings: Bewährte Eleganz mit Seele
Der XC60 ist Volvos wichtigstes Modell. Deshalb gibt es hier keinen Raum für Experimente – alles ist bewährt und ausgereift. Lobenswert sind die Verwendung veganer Nordico-Materialien und die äußerst hochwertige Verarbeitung. Diese Wertigkeit spiegelt sich in den Nähten und Details wider, die nicht zu übersehen sind. Hier ist Volvo ein wahrer Meister seines Fachs. Fans skandinavischen Designs werden begeistert sein – nichts ist zu viel oder zu wenig. Volvo beherrscht das am besten in seinem Segment. Allerdings ist dieses Auto eine Klasse niedriger als der V90, was sich dennoch in einigen Details und der Materialauswahl bemerkbar macht.
Fahrerlebnis: Komfort vor Rennsport
XC60 kein Auto, das man um Kurven fahren kann wie BMW X3 – aber das ist nicht sein Zweck. Die Luftfederung und die bequemen Sitze vermitteln ein schwebendes Fahrgefühl, perfekt für lange Fahrten. Auf der Autobahn ist es ruhig, obwohl die 20-Zoll-Räder etwas Fahrgeräusche verursachen. Die Lenkung ist überraschend präzise und leichtgängig, wodurch sich das Auto kleiner anfühlt, als es tatsächlich ist. Ich war überrascht, wie leicht und mitunter sportlich sich dieser Volvo fährt.
Im Power-Modus zeigt der T6 seine Stärken mit sofortiger elektrischer Beschleunigung, was besonders in der Stadt angenehm ist. Der Wechsel in den B-Modus ermöglicht eine starke Rekuperation – fast Ein-Pedal-Fahren, was bei Hybriden selten ist. Dieser Modus ist identisch mit dem Fahren eines Elektrofahrzeugs, d. h. mit einem Pedal bis zum Stillstand bei 0 km/h. Auf Landstraßen verhält sich der XC60 souverän, obwohl die 20-Zoll-Räder den Komfort auf Schlaglochstraßen etwas beeinträchtigen. Für mehr Komfort empfehlen wir 19-Zoll-Räder – größere sind aber natürlich angenehmer.
Sicherheit? Der Volvo ist immer noch der König. Tote Winkel sind mit roten „Bumerangs“ in den Spiegeln gut markiert, und die aktive Geschwindigkeitsregelung und der Lenkassistent funktionieren zuverlässig – obwohl die deutschen Konkurrenten etwas sanftere Korrekturen bieten.
Gefühle: Ein Schweizer Taschenmesser für jede Familie
Ein Alleskönner – das Schweizer Taschenmesser jeder „Fußball“-Mama oder jedes umsichtigen Papas. Wenn man so will, hat dieses Auto auch Charakter. Es ist zwar kein BMW X3, steht ihm aber in Sachen Fahreigenschaften in nichts nach. Vorhersehbarkeit und die „skandinavische Wette“ auf Sicherheit, die sich in einer ruhigen Fahrt ausdrückt, gehören zu seinen Hauptvorteilen. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte ich das Gefühl, dass ein Volvo auch ein „Ford-ähnliches“ Spaßauto sein kann – was bedeutet, dass ich ihn gerne etwas dynamischer fuhr. Ein bisschen damit gespielt habe. Sie wissen, was ich meine – wenn ein Auto Sie zwingt, nicht langsam zu sein.
Kofferraum: nicht der größte... aber...
Der Kofferraum des Plug-in-Hybriden bietet 470 Liter Volumen – genug Platz für Familienausflüge. Unter der Motorhaube befindet sich ein Kabelfach, und die Rücksitze lassen sich mit einem Handgriff umklappen, sodass eine ebene Fläche von bis zu 1,75 m (69 Zoll) Länge entsteht. ISOFIX, USB-C-Ladeanschlüsse im Fond und beheizbare Rücksitze machen den XC60 zum idealen Familienfahrzeug. Nicht zu vergessen der integrierte Kindersitz für Kinder von 12 bis 36 Kilogramm.
Fazit: Schwedischer Klassiker mit modernem Charme
Das Facelift des Volvo XC60 2026 ist nicht revolutionär, bringt aber genügend Neuerungen, um ihn im Rennen zu halten. Das Äußere ist elegant, das Innere luxuriös, und der Hybridantrieb vereint Kraft und Laufruhe. Die Preise beginnen bei unter 60.000 Euro und können mit allen Extras (wie der T6-Version, Luftfederung und Bowers & Wilkins) 75.000 Euro erreichen – ungefähr der Preis des Testmodells.
Im Vergleich zu seinen deutschen Konkurrenten ist der XC60 zwar etwas weniger dynamisch, bietet aber eine einzigartige Kombination aus Funktionalität, Sicherheit und skandinavischem Charme. Wenn Sie einen SUV suchen, der eher ein entspannter Begleiter als ein Rennpferd ist, ist der XC60 dennoch einen Blick wert. Wie das schwedische Sprichwort sagt: Lagom – genau richtig. Und das ist der Kern des XC60.
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