Das Jahr 2026 wird ein ganz besonderes für die Vereinigten Staaten. Sie feiern 250 Jahre Unabhängigkeit, was in ihrem Sprachgebrauch Feuerwerk, Kampfjets und – natürlich – Sondermodelle von Autos bedeutet, die patriotischer sind als Abraham Lincoln auf einem Adler. Aber bevor Sie jetzt die Augen verdrehen und Autos mit billiger Sternen-und-Streifen-Folie erwarten, halten Sie inne. Chevrolet hat dieses Mal eine Überraschung parat. Ihre Stars & Steel Kollektion ist tatsächlich... umwerfend. Und noch wichtiger: Sie beinhaltet ein Monster namens Corvette ZRX1.
Wer alt genug ist oder sich wie ich für Geschichte interessiert, erinnert sich vielleicht an 1976. Amerika feierte seinen 200. Geburtstag, und Chevrolet brachte die „Spirit of America“-Modelle heraus. Sie waren weiß, blau und rot, mit weißen Felgen, und sahen aus, als wären sie von jemandem entworfen worden, der zu viele zuckerhaltige Getränke konsumiert hatte. Der Impala und der Vega jener Zeit waren einfach... ein Produkt ihrer Zeit. Torat – Sterne & Stahl seit 250 Jahren.
Fünfzig Jahre später ist Chevrolet erwachsen geworden. Die Stars & Steel Kollektion 2026 tauscht die auffällige „Americana“-Ästhetik gegen ein Design, das man tatsächlich vor einer modernen Villa oder einem Opernhaus parken könnte. Die Farbpalette besteht aus Satin Steel und Schwarz. Die Flaggenmotive sind dezent, die Elemente schwarz abgesetzt, und der Gesamteindruck ist modern, dynamisch und – eine Seltenheit für Amerikaner – zurückhaltend.

Corvette ZRX1: Der Star des Abends
Das strahlendste Juwel dieser Kollektion ist zweifellos die Corvette. Und nicht irgendeine Corvette. Chevrolet wird nur 250 Exemplare produzieren (diese Zahl ist kein Zufall), von der Basisversion Stingray bis hin zur brachialen Topversion. ZRX1.
Letzteres sorgt für die eigentliche Spannung. Chevrolet hält die genauen Leistungsdaten dieser speziellen „X“-Version zwar noch geheim, doch wir wissen, was die ZR1-Plattform zu bieten hat. Wir sprechen hier von einem technischen Meisterwerk, das mit Hypercars mithalten kann. Basierend auf dem Basismodell ZR1 brüllt unter der Haube ein 5,5-Liter-V8-Biturbo, der atemberaubende 1.064 PS (793 kW) und 1.123 Nm Drehmoment liefert. Das sind keine bloßen Zahlen. Das sind Zahlen, die tektonische Platten verschieben.
Was ist das Besondere an dieser Serie?
- Farben: Arktisweiß oder Schwarz.
- Innere: Santorini Blue oder Adrenaline Red – denn natürlich muss es auch ein bisschen dramatisch sein.
- Details: Torch Red-Riemen, Edge Red-Bremssättel und Carbonfaser- oder Carbon Flash-Felgen.
„Das ist kein Auto für Schüchterne. Das ist ein Auto für diejenigen, die ihren Nachbarn zeigen wollen, dass sie es geschafft haben, noch bevor sie die Garagentür öffnen.“
Neben der limitierten Auflage wird im Januar bei der Barrett-Jackson-Auktion ein einzigartiges Exemplar des ZRX1 versteigert. Der Erlös geht an die Tunnel to Towers Foundation. Eine nette Geste für ein so extrem teures Auto.

Weltreise: Wenn Größe noch zählt
Da wir uns in Amerika befinden, wäre die Feier ohne Pick-ups, die größer sind als eine durchschnittliche europäische Wohnung, nicht komplett. Die Modellpalette umfasst den Colorado, den Silverado 1500, den Silverado HD und den elektrischen Silverado EV.
Alle erhielten ein „250“-Abzeichen und Flaggenmotive, aber der Clou liegt in der Ausrüstung:
- Colorado Trail Boss: Ausgestattet mit 20-Zoll-Felgen (50,8 cm) in glänzendem Schwarz und roten Abschlepphaken. Perfekt, um Bordsteine in Einkaufszentren zu überwinden.
- Silverado 1500 RST: Ausgestattet mit massiven 22-Zoll-Felgen (55,9 cm) und roten Brembo-Bremsen. Denn um diese Stahlmasse zum Stehen zu bringen, braucht es strenge Physik.
- Silverado EV: Ein elektrischer Gigant auf 24-Zoll-Rädern (61 cm). Auch die Leistung kommt bei diesem Modell nicht zu kurz – in der leistungsstärksten Version RST bietet dieser elektrische Pickup bis zu 754 PS (562 kW) und 1.064 Nm Drehmoment, mit einer Batterie, die vermutlich so viel wiegt wie ein Kleinwagen, aber eine Reichweite von rund 640 km ermöglicht.



Unterhalb der Linie – Feier auf Steroiden
Chevrolets Stars & Steel Kollektion beweist, dass Patriotismus und guter Geschmack sich nicht ausschließen müssen. Statt Autos zu bauen, die wie eine wehende Flagge aussehen, haben sie Fahrzeuge geschaffen, die eine Art stille (und im Falle der Corvette sehr laute) Bedrohlichkeit ausstrahlen.
Die Produktion von „Stars & Steel“ beginnt im Frühjahr 2026. Die Preise sind noch nicht bekannt, aber da 250 Dollar pro verkauftem Fahrzeug an Veteranen gespendet werden, dürften sie recht hoch sein. Wer eine Wertanlage sucht oder einfach ein Stück amerikanischer Geschichte in der Garage haben möchte, das 350 km/h erreicht, für den ist die Corvette ZRX1 dieser Serie wahrscheinlich genau das Richtige. Für den Rest von uns bleibt sie jedoch ein Traum und ein Poster an der Wand. Oder zumindest ein Hintergrundbild auf dem Handy.





