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Chinesische Autos in Europa: Warum zahlen wir für das gleiche Fahrzeug fast den doppelten Preis (+82%)?

Fast +82 % teurer als zu Hause – warum?

Kitajski avtomobili v Evropi
Foto: Jan Macarol / Ai art

Chinesische Elektroautos sind erschwinglich … aber nur in China. In Europa werden die gleichen Modelle für den doppelten Preis verkauft. Und nein, die Schuld liegt nicht nur bei Steuern, Zöllen und Transporten. Also – chinesische Autos in Europa!

Chinesische Autos in Europa! Manchmal stehen wir zu unserem Wort Chinesisches Auto verdrehten die Augen, aber heute beobachten wir Elektroautos auf der Straße mit Respekt Zeekrje, NIE-ist und BYDs. Doch die Begeisterung verfliegt schnell, wenn wir die Preise sehen. Die Modelle, die Chinesen zum Preis einer neuen Waschmaschine kaufen, kosten in Europa so viel wie eine Einzimmerwohnung am Stadtrand von Wien. Wie ist es möglich, dass BYD Dolphin in China kostet es lediglich 116.800 ¥ (ca. 15.000 €) und in Frankreich 28.990 €? Das ist ein Unterschied von fast +91 % – und das ist kein Einzelfall. Chinesische Autos in Europa und warum zahlen wir Europäer einen so hohen Preis?!

Chinesische Preise – Europäische Träume – Chinesische Autos in Europa 82% teurer.

Schauen wir uns einige konkrete Beispiele aus den Analysen des Portals an. CleanTechnica, Reuters und Licarco:

Modell (Marke) China-Preis (¥) Europäischer Preis (€) Preiserhöhung (%)
BYD Dolphin (EV) 116.800 ¥ 28.990 € (FR) +91 %
MG ZS EV (SAIC) 119.800 Yen 31.310 € (DE) +101 %
Zeekr X 189.800 Yen 44.990 € (DE) +82 %
NIO ET7 428.000 Yen 81.900 € (DE) +52 %
BYD Atto 3 (Yuan Plus) 147.800 Yen 38.000 € (DE) +85 %

Interessanterweise sind die Unterschiede nicht einheitlich. Das Premiummodell NIO ET7 weist einen um „nur“ 52 % höheren Preis auf, während günstigere Modelle wie der MG ZS EV oder BYD Dolphin ebenfalls bis zu +100 % Aufschlag verzeichnen.

Warum dieser Unterschied? (Hinweis: Es geht nicht nur um Steuern)

Sie denken vielleicht: Europäische Steuern, 20 % Mehrwertsteuer, 10 % Einfuhrzoll ... all das treibt nur den Preis in die Höhe. Berechnungen zeigen jedoch, dass diese Kosten nur ca. 30 % endgültige Unterschiede. Was ist mit dem Rest?

1. Marketingstrategie: Chinesische Hersteller setzen nicht mehr auf Europa niedrige Kosten Bild. Sie verlangen höhere Preise, weil sie es können. Und weil sie es wollen. Sie richten sich an Kunden, die nicht billig, sondern gut wollen. Auch wenn es nicht unbedingt besser ist.

2. Künstlich erstelltes Premium-Image: Hoher Preis = höhere Qualitätswahrnehmung. Und weil „je teurer, desto besser“, ist es für den Käufer psychologisch weniger schmerzhaft.

3. In China tobt ein Preiskrieg: Mehr als 100 Hersteller von Elektrofahrzeugen kämpfen um die Kundschaft. Aufgrund von Subventionen und Hyperwettbewerb sind die Preise künstlich niedrig. Auf dem heimischen Markt verdienen sie kaum oder gar nichts. In Europa ... Bingo.

4. Homologations- und Transportkosten: Ja, die gibt es auch. Doch allein durch die unterschiedlichen Transport- und Papierkosten lässt sich der Preis des Zeekr X, der in China rund 24.500 Euro und in Deutschland fast 45.000 Euro kostet, nicht rechtfertigen.

Was bedeutet das für europäische Käufer?

Wir zahlen mehr – oft doppelt so viel – für das gleiche Produkt. Mit leicht unterschiedlicher Software, mehr Sicherheitssystemen und maßgeschneiderten Spezifikationen für den europäischen Markt, aber die Basisplattform bleibt dieselbe. Und trotzdem kaufen wir sie.

Warum? Denn trotz Preiserhöhungen Chinesische Modelle kosten immer noch weniger als europäischer Wettbewerb. Der Zeekr X ist günstiger als der Mercedes EQA oder der Audi Q4 e-tron, bietet aber eine bessere Ausstattung, mehr Reichweite und eine futuristische Kabine. Deshalb steigt der europäische Marktanteil chinesischer Marken stetig an - bis Juni 2024 haben sie bereits 11 % Anteil erreicht auf dem Markt für Elektrofahrzeuge in der EU.

Und was ist mit Tesla, eine Marke, die auch oft in China hergestellt? Hier bietet sich ein ganz anderes Bild. Nach neuesten Daten (Reuters, Q1 2024) Tesla Model 3 RWD, produziert in Shanghai, kostet in China rund 245.900 ¥ (ca 31.500 €), und in Deutschland wird die gleiche Version für 42.990 €. Das bedeutet ungefähr +36 % höherer Preis in Europa – das deutlich weniger aggressiv ist als die meisten chinesischen Marken.

Also: Vergleicht man Tesla mit BYD oder Zeekro, wird deutlich, dass der amerikanische Hersteller auch auf dem europäischen Markt eine transparentere und einheitlichere Preispolitik verfolgt. Das zeigt, dass der Preissprung nicht unbedingt erforderlich – aber es kann sehr profitabel sein.

 

Die größten Preissteigerungen für chinesische Autos in Europa – Chinesische Autos in Europa

Marke und Modell China EU Preiserhöhung (%)
MG ZS EV (SAIC) 119.800 ¥ (~15.400 €) 31.310 € (DE) +101 %
BYD Dolphin 116.800 ¥ (~15.000 €) 28.990 € (FR) +91 %
BYD Atto 3 (Yuan Plus) 147.800 ¥ (~19.000 €) 38.000 € (DE) +85 %
Zeekr X 189.800 ¥ (~24.500 €) 44.990 € (DE) +82 %
NIO ET7 428.000 ¥ (~55.000 €) 81.900 € (DE) +49 %
Tesla-Modell 3 245.900 ¥ (~31.500 €) 42.990 € (DE) +36 %

MG: Der unangefochtene König der Preiserhöhungen auf europäischem Boden

Im großen Kampf der Elektro-Newcomer aus China MG (im Besitz von SAIC Motors) erweist sich als der absolute Gewinner ... wenn wir es ausschließlich durch das Prisma der Preissteigerungen betrachten. MG ZS EV wird in Europa verkauft für mehr als das Doppelte seines Preises in China – +101 % Unterschied! Das bedeutet, dass ein europäischer Käufer für praktisch das gleiche Auto gut 16.000 Euro mehr zahlt als ein Käufer in Shanghai. Dies ist das Produkt mit dem aggressivsten Preis aller analysierten Marken.

Warum dieser Unterschied? MG positioniert sich nicht als Low-Cost-Herausforderer auf dem europäischen Markt, sondern als „Erschwingliche Alternative“ zu europäischen Marken, wo er sich eine bestimmte Marge leisten kann. Hierzu tragen ein gut ausgebautes Vertriebsnetz, eine einfache Homologation und eine deutliche Lokalisierung der Modelle bei (z. B. mehr Ausstattung im Serienumfang, besseres Infotainment, verbesserte Sicherheitsausstattung).

Interessant ist auch, dass die Marke MG aufgrund ihrer historischen Präsenz in Europa (britische Wurzeln) ein höheres Vertrauen genießt als andere chinesische Newcomer – was es dem Unternehmen ermöglicht, den Preis weiterhin „festzuhalten“ und dennoch erfolgreich zu verkaufen.

Die Ausnahme ist Tesla: der einzige, der fair spielt.

Und was ist mit Tesla, eine Marke, die auch oft in China hergestellt? Hier bietet sich ein ganz anderes Bild. Nach neuesten Daten (Reuters, Q1 2024) Tesla Model 3 RWD, produziert in Shanghai, kostet in China rund 245.900 ¥ (ca 31.500 €), und in Deutschland wird die gleiche Version für 42.990 €. Das bedeutet ungefähr +36 % höherer Preis in Europa – das deutlich weniger aggressiv ist als die meisten chinesischen Marken. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Chinesen den Preis eines Autos nach der Kaufkraft des Marktes festlegen – und nicht nach den Kosten der Importe.

Fazit: Chinas Strategie „Zahle mehr, weil du es kannst“ funktioniert offensichtlich

Obwohl sich die Preise fast verdoppelt haben, erobern chinesische Autos erfolgreich den europäischen Markt. Und obwohl man erwarten würde, dass sie über den Preis konkurrieren, haben sich die Hersteller für die entgegengesetzte Strategie entschieden: Sie erzeugen ein Gefühl von Prestige, indem sie einen höheren Preis verlangen. Sie setzen auf die Karte „Smart Luxury“ – besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als die europäischen Wettbewerber, aber immer noch mit einer schönen Marge.

Modelle wie der BYD Dolphin, Zeekr X und MG ZS EV sind in den Augen europäischer Käufer keine „billigen Chinesen“ mehr, sondern preislich attraktiv High-Tech-Herausforderer. Trotz des Unterschieds von +80 %. Irische Käufer kaufen sie, französische Käufer finanzieren sie und die Deutschen importieren sie als Alternative zum Volkswagen, der für viele zu teuer geworden ist.

Ist ein chinesisches Auto also immer noch günstig? Nein. Ist es wettbewerbsfähig? Immer noch ja. Und wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnte BYD im Jahr 2025 Renault bei der Anzahl der in der EU verkauften Elektrofahrzeuge überholen. Ironisch, aber auch sehr wahr.

Und wenn Sie das nächste Mal „Chinesisch“ hören, denken Sie an den 400 kW starken Zeekr, der mehr kostet als ein neuer Skoda Superb. Die Welt dreht sich schneller als wir denken.

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