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Das ist Grok Imagine: Wird Elon Musk Vine mit künstlicher Intelligenz von den Toten auferstehen lassen oder betreibt er einfach wieder großartiges Marketing?

Grok Imagine wird ein neues soziales Videonetzwerk betreiben

Foto: Jan Macarol / Ai art

In einer Welt, in der TikTok als verrückter König der Unterhaltung regiert, könnte Elon Musk Vine wiederbeleben – das Netzwerk mit dem KI-Produkt Grok Imagine, das vor einem Jahrzehnt heißes Wasser erfand und dann darin ertrank.

Noch vor dem Ende des letzten Jahrzehnts schien der Social-Media-Markt so langweilig geworden zu sein wie eine Business-Konferenz am Montagmorgen. Alle wichtigen Plätze waren bereits an Facebook, Instagram, Twitter und Snapchat vergeben, während Videoliebhaber stundenlang auf YouTube vertrödelten. Wie schwierig es ist, in diesen digitalen Club der Reichen einzudringen, musste selbst der große Google am eigenen Leib erfahren, als 2019 die gescheiterte Plattform Google+ abstürzte (ja, das Ding, das man einen Tag lang unfreiwillig nutzte, weil Google es von einem verlangte). Jetzt kommt Vine, getarnt als Grok Imagine.

Doch was Google und anderen nicht gelungen ist, ist in den Händen des chinesischen Unternehmens ByteDance buchstäblich explodiert. Dessen TikTok hat sich in den letzten Jahren zum König der Kurzvideoinhalte und zur beliebtesten digitalen Obsession der Generation Z entwickelt (und ihrer Eltern, die sagen, sie hätten nur „gecheckt, was ihre Kinder sehen“).

Kurzvideos, die „cool“ waren, bevor TikTok „cool“ war

Doch lange vor TikTok, im Jahr 2012, startete Vine, im Grunde Instagram. Nur dass Nutzer hier keine Fotos, sondern kurze, sechssekündige Video-Shooter voller Genialität oder Absurdität teilen konnten. In den guten alten Zeiten, nach Facebooks großer, eine Milliarde Dollar teurer Übernahme von Instagram, witterte Twitter schnell eine Chance und kaufte Vine noch im selben Jahr.

Trotz einer anfänglichen explosionsartigen Popularität unter jüngeren Nutzern starb Vine 2017 einen langsamen digitalen Tod. Die Schuldigen? Von schlechtem Management (oder wie Musk sagen würde – „völlig inkompetentem Management“) über die Unfähigkeit, die Kreativität der Nutzer zu monetarisieren, bis hin zur Abwanderung der Kreativen in vielversprechendere Gefilde.

Grok Imagine – Künstliche Intelligenz oder Musks digitale Nostalgie?

Doch Vine erhebt sich nun wie ein Frankenstein aus Algorithmen und Musks Fantasie aus dem Grab. Elon Musk, das Alpha und Omega von Company X (früher bekannt als Twitter), hat eine neue Funktion für seinen KI-Chatbot Grok vorgestellt – genannt Grok Imagine, die sich anhört, als käme sie direkt aus dem Kopf von Douglas Adams.

Mit Grok Imagine erstellen Nutzer kurze Videos mit einer einfachen Textbeschreibung. Man schreibt einfach auf, was man sehen möchte – beispielsweise „einen Welpen auf einem Skateboard, der einen Hut trägt und Macarena singt“ – und Grok Imagine erstellt genau dieses Video. Nicht schlecht, oder? Die Idee ist nicht revolutionär, da es bereits ähnliche Lösungen gibt (Musk würde behaupten, dass es sich bei seinen Ideen nicht um Kopien, sondern um „praktische Verbesserungen“ handelt), aber sie ist sicherlich attraktiv genug, dass viele Menschen bereit sein werden, dafür zu bezahlen.

Derzeit ist Grok Imagine nur als Betaversion für ausgewählte Benutzer verfügbar, wird aber bald für Abonnenten des Premiumdienstes SuperGrok für bescheidene 30 US-Dollar pro Monat verfügbar sein – das entspricht etwa dem Preis eines Avocado-Toasts in einer Elite-Bar in San Francisco.

Vine Zombies – die Rückkehr alter Aufnahmen?

In typischer Musk-Manier hat das Spiel etwas Mysteriöses an sich. Musk gab kürzlich bekannt, dass ein Archiv aller alten Vine-Videos gefunden wurde, die er für längst verloren (oder vielmehr von Twitter „gestohlen“ gehalten) hielt. Es steht angeblich allen Nutzern zur Verfügung, um ihre Jugendspassigkeiten erneut der Welt zu präsentieren.

Die Frage ist: Was bedeutet das konkret? Werden alte Accounts wieder zugänglich sein oder bietet Musk den Nutzern lediglich die Möglichkeit, digitale Skelette aus dem Archiv zu ziehen und als virale Erinnerungen weiterzugeben? Im Moment ist dies so mysteriös wie Musks Raketenstartplan, daher müssen wir auf klare Antworten warten.

Man kann mit Sicherheit sagen, dass Musk – der König des digitalen Lärms, der Weltraumabenteuer und der KI-Akrobatik – mit seinem neuen Vine oder Grok (oder wie auch immer er es nächste Woche nennen wird) erneut versucht, zum Zentrum des digitalen Universums zu werden. Ob ihm das gelingt oder wir nur eine weitere unterhaltsame Anekdote für zukünftige Generationen bekommen, wird die Zeit zeigen.

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grok.com

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