Verschiedene Kunstwerke entstehen für unterschiedliche Zwecke. Künstler lassen sich von unterschiedlichen Dingen inspirieren: Manche finden Inspiration in der Natur, andere in ihrer Fantasie. Doch die häufigste Inspirationsquelle sind meist andere Menschen – Musen. Es gab in der Geschichte einige Persönlichkeiten, deren Stil und Erscheinung eine unwiderstehliche Kraft besaßen, Künstler nicht nur zu fesseln, sondern sie auch maßgeblich zu beeinflussen. Hier sind zehn der ikonischsten Musen der Kunstwelt, die einige der größten Künstler unserer Geschichte inspiriert haben.
Dies sind die 10 bekanntesten Musen der Kunstwelt...
10. Marie-Thérèse Walter – Pablo Picassos Muse.
Pablo Picasso war bekannt für seine Musen. Einige von ihnen waren einflussreicher als andere. Picasso und Marie-Thérèse lernten sich 1927 kennen. Picasso war damals mit einer russischen Ballerina verheiratet, und ihr gemeinsamer Sohn war fünf Jahre alt. Picasso war jedoch untreu, und als Marie-Thérèse schwanger wurde, verließ er seine russische Braut und ging nach Südfrankreich. Während ihrer Beziehung schuf Picasso zahlreiche Kunstwerke, darunter „Le Rêve“, eines seiner berühmtesten Gemälde. In seiner typischen Art verließ Picasso Marie-Thérèse bald für eine andere Frau, und vier Jahre später erhängte sich Marie-Thérèse.
9. Coco Young – Ryan McGinleys Muse.
Die Geschichte ist klischeehaft: Ein wunderschönes Mädchen trifft einen berühmten und talentierten Fotografen und wird schnell zum gefeierten Supermodel. Als McGinley Coco kennenlernte, war er sofort von ihrem Aussehen fasziniert. Ihre natürliche Schönheit und ihr amerikanisches Flair hatten es ihm angetan. Er versuchte, Coco so viele Jobs wie möglich in der Modebranche zu verschaffen. Sie wurde zur Sensation in der Modewelt und arbeitete fortan mit Top-Modelagenturen und den exklusivsten Kunden zusammen.
8. Brigitte Bardot – Roger Vadims Muse.
Brigitte Bardot zählt zweifellos zu den „sexiesten“ Frauen aller Zeiten. 1950, mit gerade einmal 15 Jahren, begann sie eine Beziehung mit dem damals 22-jährigen Roger Vadim. Vadim war Journalist und Drehbuchautor und von Brigitte völlig fasziniert. Er beschrieb seine Braut als „Sex auf zwei Beinen“, und Brigitte wurde zum Star und zur Inspiration für viele seiner Filme, darunter „Und ewig lockt das Weib“ (1956). Vadim heiratete später Jane Fonda, und Bardot blieb auch nach der Scheidung seine wichtigste Muse.
7. Dora Maar – Pablo Picassos Muse.
Dora Maar war eine französische Künstlerin, bekannt für ihre Fotografien, Gemälde und Gedichte. Dora und Pablo waren ein Liebespaar. Als sie sich kennenlernten, war Picasso 54 und Dora erst 28 Jahre alt. Trotz allem inspirierten sie sich gegenseitig. Ihre leidenschaftliche Beziehung dauerte neun Jahre, in denen Picasso viele melancholische Porträts von Dora malte. Dora litt unter ihrer Unfruchtbarkeit, und Picasso brachte dies in seinen Bildern zum Ausdruck. Schließlich entschied sich Picasso für eine andere Partnerin, doch Dora blieb eine seiner wichtigsten Musen.
6. Victorine Meurent – Édouard Manets Muse.
Manet erblickte Victorine auf der Straße. Als er sie die Straße entlanglaufen sah, entfachte dies in ihm eine neue Vision, eine völlig neue Sichtweise auf die Welt. Irgendetwas an ihr faszinierte ihn so sehr, dass er sie zum Gesicht einer neuen ästhetischen Bewegung machte, die die Kunstwelt für immer verändern sollte. Manet malte neun Bilder von Victorine, und obwohl ihr Einfluss von Biografen oft übersehen wurde, bleibt Victorine für ihn eine enorme Inspirationsquelle.
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5. Das Mädchen mit dem Perlenohrring – Johannes Vermeers Muse.
Wir alle kennen das Gemälde, aber nicht jeder kennt die Geschichte dazu. Vermeers berühmtes Gemälde zeigt eine wunderschöne Frau, deren Identität bis heute ungeklärt ist. Zu der Zeit, als das Gemälde entstand, malte der Künstler ausschließlich den Adel, daher war es umso überraschender, dass er ein Motiv schuf, das nicht seinem üblichen Stil entsprach. Vermeer wollte mit diesem Gemälde die Anziehungskraft weiblicher Ausdruckskraft darstellen. Das Mädchen mit dem Perlenohrring ist eine der bekanntesten und bedeutendsten Musen der Geschichte, doch ihren Namen werden wir wohl nie erfahren.
4. Patti Smith und Robert Mapplethorpe.
Zwei Künstler, zwei einzigartige Persönlichkeiten, fanden zueinander. Gemeinsam schufen sie Kunst, die eine ganze Bewegung prägte und beeinflusste. Robert, ein Fotograf, und Patti, eine Singer-Songwriterin und Dichterin, fanden sich in einer Welt wieder, in der Homosexualität weit verbreitet war. Als Mapplethorpe zudem seine Homosexualität entdeckte, wurden sie unzertrennlich. Sie wurden beste Freunde und Musen füreinander. Das Buch „Just Kids“ wurde von Robert Mapplethorpe inspiriert.
3. Lee Miller – Man Rays Muse.
Lee Miller war die perfekte Muse. Sie modelte einige Jahre, bevor sie Condé Montrose Nast, den Gründer der Vogue, kennenlernte. Er verhalf ihr zu einer kurzen, aber erfolgreichen Karriere in der Modewelt. Anschließend zog sie nach Paris, wo sie von dem legendären bildenden Künstler Man Ray gefördert wurde. Die beiden wurden ein Paar und hielten die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung in ihren Fotografien fest. Die Werke konzentrieren sich vor allem auf Lee und ihre geheimnisvolle Ausstrahlung. Ray war von etwas sehr Anziehendem und Unbekanntem an ihr fasziniert. Sein Werk inspiriert bis heute Künstler weltweit.
2. Georgia O'Keeffe – die Muse von Alfred Stieglitz.
Die Geschichte der Malerin Georgia O'Keeffe und des Fotografen Alfred Stieglitz zählt zu den berühmtesten Liebesgeschichten der Kunstgeschichte. Über einen Zeitraum von 31 Jahren, hauptsächlich zwischen 1915 und 1946, tauschte das Paar mehr als 25.000 Liebesbriefe aus. Wie bei vielen Paaren auf dieser Liste bestand auch zwischen ihnen ein deutlicher Altersunterschied: Alfred war 52 und Georgia 28 Jahre alt. Alfred war bereits ein etablierter Künstler, der Georgias Werke in seiner Galerie ausstellte und ihr so die nötige Bekanntheit verschaffte. Georgia war zweifellos seine einflussreichste Muse.
1. Edie Sedgwick – Andy Warhols Muse.
Edie Sedgwick war eine wunderschöne Erbin und ein gefragtes Model, bekannt als eine der wichtigsten Musen von Andy Warhol. Die temperamentvolle junge Frau war ein Freigeist – sie verprasste ihr Erbe innerhalb von sechs Monaten. Edie trat hauptsächlich in Warhols Kunstfilmen auf und begeisterte die Zuschauer mit ihrem außergewöhnlichen Stil. Leider war sie psychisch nie stabil und wurde mehrmals in Kliniken behandelt. Als sie Andy kennenlernte, wurden die beiden unzertrennlich – sie suchte nach Sinn, und er war so inspiriert, dass er ihn ihr geben konnte. Edie starb mit nur 28 Jahren an den Folgen von Alkohol- und Drogenmissbrauch. Viele geben Andy die Schuld an ihrem Tod. Es gibt auch einen Film über sie, „Factory Girl“ (2006), in dem Sienna Miller Edies Lebensweg schildert.
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