Impfstoff und gegen Krebs?! Russland kündigt den Beginn des Einsatzes eines personalisierten mRNA-Krebsimpfstoffs bei Melanompatienten im Herbst 2025 an. Die Therapie wird für Patienten kostenlos sein, und der Staat wird voraussichtlich die Kosten übernehmen, die auf etwa 300.000 Rubel pro Person bzw. 3.152 Euro geschätzt werden. Gleichzeitig taucht in den Medien auch der Name EnteroMix auf, bei dem es sich gar nicht um mRNA, sondern um eine Virustherapie handelt. Es gibt bereits ähnliche Experimente weltweit (Moderna, BioNTech), die vielversprechende Ergebnisse zeigen, aber ein wundersames „Krebsheilmittel“ gibt es noch nicht. Oder doch?!
Stellen Sie sich einen Artikel vor: „Wissenschaftler haben einen 100 % wirksamen Impfstoff gegen Krebs gefunden.“ Klingt fantastisch, oder? Doch die Wissenschaft ist eine sture Frau – sie mag keine großen Versprechungen ohne Beweise. Russland schlägt tatsächlich ein neues Kapitel in der Onkologie auf, doch die Geschichte ist komplexer (und viel interessanter), als die sensationellen Schlagzeilen vermuten lassen.
Was wird in Russland eigentlich vorbereitet?
Im Herbst 2025 wird Moskau voraussichtlich den ersten Melanompatienten anbieten personalisierter mRNA-ImpfstoffWie funktioniert es?
- Zunächst entnehmen die Ärzte eine Probe des Tumors.
- Dann suchen Computer und künstliche Intelligenz nach Mutationen, die nur für diesen Tumor spezifisch sind.
- Diese Mutationen erzeugen einen mRNA-„Bauplan“, der dem Immunsystem beibringt, wie es Krebszellen erkennt und angreift.
Jeder Patient erhält somit seinen eigenen „Lehrbuchimpfstoff“. Theoretisch ist das genial, in der Praxis steckt es jedoch noch in den Kinderschuhen.
EnteroMix: Warum es nicht dasselbe ist und ein anderer Fehler ist
Neben mRNA-Therapien wird in Russland auch viel über die Vorbereitung gesprochen EnteroMix. Aber das kein mRNA-Impfstoff, sondern ein völlig anderer Ansatz: ein Cocktail aus vier sicheren Viren, die den Tumor angreifen und gleichzeitig eine Immunreaktion auslösen. Er befindet sich derzeit noch in der frühen Testphase. Viele ausländische Medien haben die beiden Dinge jedoch verwechselt, so dass heute auf Im Internet herrscht große Verwirrung..
Preis und Zugang: Medizinischer Luxus auf Kosten des Staates
Die Therapie soll für die Patienten kostenlos sein, die Kosten werden vom Staat übernommen – ca. 300.000 Rubel / 3.152 Euro pro Patient. Das klingt gut, bedeutet aber realistisch gesehen, dass es zunächst nur einer begrenzten Anzahl von Menschen in spezialisierten Zentren in Moskau zur Verfügung stehen wird.
Wie steht es um die Welt in diesem Bereich?
Russland ist nicht allein. In den USA und Europa Modern und BioNTech, sind auf diesem Weg schon weiter. Ihre mRNA-Therapien gegen Melanome und andere Krebsarten zeigen ermutigende Ergebnisse: Bei einigen Patienten konnte die Wahrscheinlichkeit eines Krebsrückfalls fast halbiert werden. Doch noch immer handelt es sich dabei nicht um universelle Impfstoffe, sondern um individuelle Behandlungen, die Operationen, langwierige Verfahren und viel Geld erfordern.
Was wir noch nicht wissen
- Wie wirksam werden russische mRNA-Therapien bei echten Menschen sein (es wurden noch keine klinischen Ergebnisse veröffentlicht).
- Wie viele Patienten werden tatsächlich Zugang zu einer Therapie haben?
- Wie wird das „experimentelle Regime“ mit Fragen der Sicherheit und Ethik umgehen?
Fazit: Zwischen Durchbruch und PR
Personalisierter mRNA-Krebsimpfstoff ist eine der aufregendsten Ideen der modernen Medizin. Doch auch wenn Russland den Beginn der Anwendung im Herbst ankündigt, bedeutet dies nicht, dass der Krebs über Nacht besiegt wird. Es geht um ein Test, kein Wunder.
Wenn Sie also das nächste Mal auf bombastischer Titel Wenn Sie über den „Impfstoff, der alle Krebsarten heilt“ sprechen, denken Sie daran: Die Wissenschaft schreitet im Marathon voran, nicht im Sprint. Und dieses Rennen hat gerade erst begonnen.
Quellen: es-us.noticias.yahoo.com