Plug-in-Hybride, besser bekannt als PHEVs, sollten der ideale Kompromiss zwischen Elektro- und konventionellem Auto sein – sozusagen die automobile Entsprechung von „alles haben und nichts dafür tun“. Doch leider nutzen viele Besitzer sie eher wie einen Benziner mit Zusatzbatterie, die sie seltener aufladen als ihr Smartphone von 2012. Da dies zu deutlich höheren Emissionen als versprochen führt, erwägt Deutschland, dieser Mischnutzung ein Ende zu setzen. Die Lösung? Ein Auto, das an Leistung verliert, wenn es nicht regelmäßig geladen wird. Ja, Sie haben richtig gelesen.
Plug-in-Hybride Sie sollen eine Übergangslösung sein – eine Brücke zwischen fossilen Brennstoffen und reinem Strom. Wer eine Ladestation zu Hause hat, täglich nur kurze Strecken fährt und zumindest ein gewisses Umweltbewusstsein besitzt, für den kann ein Plug-in-Hybrid eine sinnvolle Wahl sein. Man fährt einen Teil der Strecke elektrisch, den Rest mit Benzin und muss sich keine Gedanken über die Reichweite machen.
Das Problem entsteht, wenn man vergisst (oder ignoriert), dass „Plug-in“ nicht nur ästhetischen Zwecken dient. Studien haben gezeigt, dass viele Besitzer von Plug-in-Hybriden ihr Fahrzeug fast nie aufladen. Die Folge? Höherer Kraftstoffverbrauch, mehr Emissionen und deutlich weniger Nutzen aus dem Elektromotor. Der eigentliche Sinn eines Hybrids geht somit irgendwo zwischen Ladekabel und Sofa verloren.
Deutscher „Reset-Knopf“: langsamer laden oder fahren
Nun mischt sich auch der Verband der Automobilindustrie (VDA), der größte Automobilverband Deutschlands, mit einer Idee ein, die viele erfreuen – oder verärgern – wird. Ihre Vision ist klar: Wer nicht lädt, fährt nicht mit voller Leistung.
Die Präsidentin des VDA, Hildegard Müller, ist dafür Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Er sagte, zukünftige Plug-in-Hybride sollten dem Fahrer buchstäblich signalisieren, dass es Zeit zum Laden ist. Der Vorschlag: Wird die Batterie nach einer bestimmten Kilometerzahl nicht geladen, reduziert sich die Motorleistung – und kann erst nach dem Laden wieder freigeschaltet werden.
Für manche ist es vielleicht die Autoversion des digitalen Fingerzeigs: „Hast du heute schon aufgeladen, du Faulpelz?“
Die EU, 2035 und der Kampf ums hybride Überleben
Die Europäische Union plant, den Verkauf von Fahrzeugen, die Kohlendioxid ausstoßen, bis 2035 zu verbieten. Und während vollelektrische Autos selbstbewusst in die Zukunft rasen, befinden sich Plug-in-Hybride in einer Grauzone – im wahrsten Sinne des Wortes und auch rechtlich.
Deshalb bist du es Deutsche Automobilindustrie arbeitet daran, die Lebensdauer von Plug-in-Hybriden zu verlängern. Allerdings mit einer wichtigen Einschränkung: Damit Hybride lange halten, müssen sie bestimmungsgemäß genutzt werden – sprich: aufgeladen werden.
Und wenn du das nicht tust? Nun, dann fahr, als hättest du einen Rasenmähermotor unter der Haube.
Realität oder Science-Fiction?
Bislang handelt es sich um einen Vorschlag, der noch keine konkrete Form oder gesetzliche Unterstützung erhalten hat. Die Idee wirft jedoch viele Fragen auf – allen voran die Frage, wie viele Kilometer wir ohne Aufladen zurücklegen könnten, bevor das Auto uns mit reduzierter Leistung bestraft.
Wenn die Grenze 1.000 Kilometer Keine Panik. Aber wenn man alle 100 Kilometer eine Tankstelle suchen und dort 5 Stunden verbringen muss, werden sich viele fragen, ob sie nicht lieber in einen guten alten Dieselklassiker einsteigen würden.
Fazit: Wer wird mit wem zusammenkommen?
Sollte der Vorschlag Realität werden, wird es interessant sein zu beobachten, wie Hersteller und Nutzer reagieren. Ist dies endlich der Hebel, der die Nutzer – also Plug-in-Hybride – dazu bringt, auf diese Fahrzeuge umzusteigen? PHEVs, Um sie nachhaltiger zu nutzen? Oder wird dies ein weiterer Grund sein, Hybridmodelle langsam in den Mülleimer der Automobilgeschichte zu verbannen?
So oder so – die Zukunft wird elektrisch sein, ob mit sanftem Zwang oder mit einem Lächeln. Und vielleicht mit einer Prise deutscher Sturheit dazwischen.






