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Riesige Windkraftanlage am Himmel mit 1,2 Megawatt Leistung in China erfolgreich getestet

Windmonster am Himmel

vetrna turbina na nebu
Foto: Jan Macarol / Aiart

China hat in der Hami-Wüstenregion Xinjiangs das fliegende Kraftwerk der Zukunft in den Himmel geschickt – die S1500, die größte und leistungsstärkste Windkraftanlage der Welt, die hoch über dem Boden schwebt. Nach monatelanger Vorbereitung absolvierte der schwebende Stahlvogel erfolgreich seinen Jungfernflug und schlug damit ein neues Kapitel in der Entwicklung erneuerbarer Energiequellen auf. Eine Windkraftanlage am Himmel also.

Eine Windkraftanlage am Himmel – die S1500 ist kein bescheidenes Gerät. Mit einer Länge von 60 Metern, einer Breite und einer Höhe von 40 Metern ähnelt sie einem kleinen Flugzeug, das sich entschieden hat, anstelle von Passagieren zwölf Windkraftanlagen zu befördern. Jede von ihnen hat eine Leistung von 100 kW, und zusammen bilden sie ein System mit einer Nennleistung von 1,2 MW. Die Energie fließt elegant über ein Kabel Richtung Boden – als hätte die Anlage eine eigene elektrische Nabelschnur.

Das Ziel ist klar: die Nutzung der stabilen, stärkeren Winde in höheren Lagen, die konventionelle Windmühlen selbst mit ihren verlängerten Rotorblättern nicht erreichen können. Theoretisch würde dies eine günstigere und effizientere Stromerzeugung bedeuten, ohne dass massive Türme nötig wären, die die Skyline verschandeln (zumindest für diejenigen, die der Schönheit des Industriedesigns nicht gewachsen sind).

Erster Test im Dauerwind – Windrad am Himmel

Der Wüstentest umfasste die komplette Montage des Geräts, sein Absenken und Aufrichten bei schwierigen Windverhältnissen sowie Haltbarkeitstests. Das Team hat noch keine genauen Zahlen zur erzeugten Elektrizität veröffentlicht, aber ein erfolgreicher Test allein bedeutet, dass das Konzept funktioniert.

Die S1500 ist das jüngste Mitglied einer Familie, die mit den kleineren Modellen S500 und S1000 begann. Das Projekt wird von Beijing SAWES Energy Technology, der Tsinghua-Universität und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften entwickelt. Ihr Ziel? Eine Turbine, die 25 Jahre lang ununterbrochen betrieben werden kann. Sollte sich die Prognose bewahrheiten, könnte dieser „fliegende Transformator“ auch abgelegene Gebiete mit Strom versorgen und im Falle von Naturkatastrophen – bei denen die Infrastruktur oft zuerst betroffen ist – schnell Strom liefern.

Energie der Zukunft oder nur ein Spektakel?

Es klingt zwar wie aus einem Science-Fiction-Film – eine riesige Stahlbox, die in der Luft schwebt und Megawatt an Energie in Richtung Boden sendet – doch die Technologie ist mehr als ernstzunehmend. Wenn sich zukünftige Tests als zuverlässig und kosteneffizient erweisen, könnte China mit diesem Projekt einen völlig neuen Markt für Windenergie erschließen.

Natürlich bleibt die Frage: Wie werden die Anwohner es akzeptieren, dass ein 60 Meter hoher fliegender „Kühler“ über ihren Köpfen schwebt? Klar ist vorerst nur, dass der Wind noch immer kostenlos ist und China offenbar ernsthafte Pläne hat, ihn aus Höhen zu nutzen, in denen konventionelle Windmühlen nicht greifen können.

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