Die perfekte Mutter zu sein, eine unmögliche Mission?
Die perfekte Mutter ist für manche ein Ideal, für andere ein Mythos. In der heutigen Welt stehen viele Mütter unter dem ständigen Druck, perfekt zu sein. Sie glauben oft, dass sie mehr tun müssen, als überhaupt möglich ist, was wiederum zu Stress führt, der weder der Entwicklung des Kindes noch dem Wohlbefinden der Mutter zugute kommt. Aber warum fühlen sich so viele moderne Eltern, insbesondere Mütter, dazu verpflichtet, perfekte Eltern zu sein?
Irgendwann in der jüngeren Vergangenheit begannen viele Mütter zu glauben, sie müssten perfekt sein, um anständige und erfolgreiche Kinder großzuziehen. Die Gesellschaft hat extrem hohe Ansprüche gestellt, zu denen eine perfekte Kindererziehung, eine erfolgreiche Karriere und ein aufgeräumtes Zuhause gehören, außerdem muss eine Frau eine liebevolle Ehefrau sein, in guter körperlicher Verfassung und mit einer passenden, ausgewogenen Ernährung für die ganze Familie. Möglichst Bio. All diese Anforderungen stellen eine enorme Belastung dar, die viele Mütter dazu bringt, zu viel von sich selbst zu erwarten. Ironischerweise kommt der größte Druck oft von ihnen selbst.
Keine perfekte Mutter, aber eine gute Mutter
Der britische Kinderarzt und Psychoanalytiker Donald Winnicott prägte bereits 1953 den Begriff „gut genug Mutter“. Mit diesem Ausdruck wollte er betonen, dass Mütter nicht perfekt sein müssen, um ihre Kinder gut zu erziehen. Sie müssen nur gut genug sein. Winnicott, der in seiner Karriere Tausende von Babys betreute, stellte fest, dass es Kindern nichts nützt, wenn ihre Mütter perfekt sind – wenn sie immer da sind und wenn sie immer alle ihre Bedürfnisse erfüllen. Ein solcher Ansatz ist für die Entwicklung des Kindes nicht optimal.
Neugeborene brauchen natürlich sofortige Pflege und Ernährung. Wenn das Kind jedoch etwas älter ist, kann es eine geringere Verzögerung bei der Befriedigung seiner Bedürfnisse tolerieren. Dies hilft ihm, die Fähigkeit zu entwickeln, Frustration zu tolerieren und Befriedigung hinauszuzögern. Winnicott stellte fest, dass die Kinder tatsächlich davon profitierten, wenn ihre Mutter sie gelegentlich in Kleinigkeiten „enttäuschte“. Dies bereitete sie auf die unvermeidlichen Enttäuschungen vor, die sie in der realen Welt erleben würden.
Unsere Kinder müssen auf ein Leben vorbereitet sein, das einige Enttäuschungen und Beziehungen zu anderen Menschen mit sich bringt, die Höhen und Tiefen mit sich bringen. Freunde und spätere Partner werden nicht immer verfügbar sein; Sie werden nicht immer freundlich sein. Und wir müssen die Kinder früh genug behutsam damit auseinandersetzen.
Also, liebe Mamis – hört auf, euch so viel Druck zu machen! Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um die Tatsache zu akzeptieren, dass es in Ordnung ist, sich manchmal wie eine nicht perfekte Mutter zu fühlen. Wichtig ist, dass man „gut genug“ ist – und das reicht völlig aus.
Hier sind einige Tipps für „perfekte Mütter“, die gute Mütter sein wollen:
Nehmen Sie sich jeden Tag ein paar Momente nur für sich selbst. Dies kann eine Gelegenheit sein, ein Buch zu lesen, zu meditieren oder einfach bei einer Tasse Tee zu entspannen.
Bewegung ist der Schlüssel zum Wohlbefinden. Ein Spaziergang in der Natur, Yoga oder Sport können helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern.
Lernen Sie, „Nein“ zu sagen und Grenzen zu setzen. Es ist nicht notwendig, dass Sie alle Aufgaben und Verantwortungen übernehmen.
Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Schlaf bekommen. Eine gut geschlafene Mutter kann die Herausforderungen des Tages leichter meistern.
Gespräche mit anderen Müttern können ein Gefühl der Unterstützung und des Verständnisses hervorrufen. Sie können gemeinsam Erfahrungen und Ratschläge austauschen.