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Joker: Folie à Deux – ein mutiger Versuch, der nicht mehr an seinen früheren Glanz heranreicht

Ein Musikdrama, das nicht an die Tiefe seines Vorgängers heranreicht

Foto: Warner Bros

Joaquin Phoenix kehrt als Arthur Fleck zurück, dieses Mal in einer völlig neuen, musikalischen Form. In „Joker: Folie à Deux“, erneut unter der Regie von Todd Phillips, bewegt sich die Geschichte von den dunklen Straßen Gothams in das noch wundervollere und verrücktere Innere von Arkham Asylum. Lady Gaga als Harley Quinn bringt Frische, aber vielleicht nicht genug, um den Film vor seinen unvermeidlichen Schwächen zu bewahren. Ist Joker immer noch die filmische Kraft, die er 2019 war?

Als es 2019 erschien JokerDer Film überraschte alle – er wurde zu einem kulturellen Phänomen, das wegen seiner brutalen Interpretation des psychischen Zusammenbruchs von Arthur Fleck Staub aufwirbelte. Die Erwartungen an die Fortsetzung waren daher äußerst hoch. Jetzt, fünf Jahre später, ist es hier Joker: Folie à Deux, das statt einer tiefergehenden Charakterstudie einen mutigen Aufbruch bietet – mit musikalischen Credits mit Lady Gaga als Harley Quinn. Aber funktioniert dieses Experiment?

Der Film führt uns zurück dorthin Arthurs Welt, dieses Mal mit einem tieferen Blick auf seine innere Spaltung. Die Geschichte spielt hauptsächlich in der dunklen Umgebung von Arkham Asylum, wo der Joker jetzt eingesperrt ist und Lady Gaga als Harley Quinn, seine neue Therapeutin und bald auch seine emotionale Begleiterin, die Bühne betritt. Diese Beziehung bildet den Kern des Films, erreicht aber leider nicht ganz die gewünschte Wirkung.


Die auffälligste Veränderung im Film ist die entscheidende Einführung von Musik. Phillips verwandelt den Film in ein Jukebox-Musical, in dem wir ikonische Melodien aus verschiedenen Epochen hören, von Frank Sinatra bis Judy Garland. Phoenix und Gaga singen, aber es gibt nicht so viele dieser musikalischen Momente, wie man es von einem Film erwarten würde, der halbtief ist. Diese Szenen sollen hauptsächlich die inneren Zustände der Charaktere zeigen, aber oft haben sie den Eindruck, dass der Film seinen Rhythmus und Fokus verliert (Geek Culture).

Während einige der Musiksequenzen einfallsreich und gut umgesetzt sind, unterbrechen sie immer wieder den Erzählfluss des Films. Anstatt die Geschichte aufzuwerten, wirken diese Zahlen gezwungen und unbeholfen, was insbesondere auf die Szenen im Gerichtssaal zutrifft, in denen der Film in eine seltsame Mischung von Genres verfällt, der es an Kohärenz mangelt (Rotten Tomatoes). Kritiker lobten die einzelnen Darbietungen – insbesondere Phoenix‘ Wiederaufnahme als Arthur Fleck, dem es gelingt, etwas von seiner früheren Komplexität beizubehalten, und Lady Gaga, die mit ihrer charakteristischen Energie Frische verleiht, aber hinter der Tiefe zurückbleibt, die sie gezeigt hat Ein Stern ist geboren (Hollywood-Reporter).


Einer der häufigsten Kritikpunkte ist, dass dem Film das Gewicht und die emotionale Tiefe des ersten Teils fehlen. Obwohl es den Anschein hat, als wolle man eine neue Dimension des Wahnsinns des Jokers und seiner Beziehung zu Harley Quinn erforschen, wirken viele Elemente manchmal oberflächlich und repetitiv (Screenrant). Gaga sticht zwar in einigen starken Szenen heraus, aber ihrer Figur Harley wird nicht genügend Raum zur Entwicklung gegeben, sodass sie nur noch ein Schatten dessen bleibt, was sie hätte sein können.

Einer der gelungensten Aspekte des Films ist einmal mehr Hildur Guðnadóttirs herausragende Filmmusik, die der Kritiker Deadline als „immens düster und geheimnisvoll“ beschrieb. Die Musik trägt sicherlich zur Atmosphäre des Films bei, doch auch diese kann die erzählerische Inkonsistenz nicht völlig verbergen.

Am Ende Joker: Folie à Deux es erreicht nicht die gleiche schockierende und provokante Wirkung wie das Original. Obwohl versucht wird, eine neue Richtung einzuschlagen, geht dabei das verloren, was den ersten Film so spannend und schwer zu vergessen machte. Wie der Joker selbst bewegt sich der Film zwischen Wahnsinn und Brillanz, landet aber letztendlich irgendwo dazwischen.

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