Mate Rimac, der kroatische Elon Musk (mit weniger Tweets und mehr echten Prototypen), mischt die Automobilwelt erneut auf. Seine Prognose: Das Auto der Zukunft wird ein Luxus sein, der romantischen Nostalgikern vorbehalten ist, die noch immer vom Benzingeruch und quietschenden Reifen träumen. Die meisten werden einfach die App anklicken und eine Fahrt mit dem Robotaxi machen – ohne Ärger, ohne Bußgelder und ohne die ewige Frage: „Wo zum Teufel habe ich geparkt?“
Kumpel Rimac, der Mann, der den Nevera in die Welt der elektrischen Supersportwagen katapultierte und Bugatti zur Geburt des Hybrid-Tourbillons verhalf, folgt keinen Trends – er diktiert sie. In einem Interview mit Autoblog.com sagte eine Zukunft voraus, in der der Besitz eines Autos eine Seltenheit sein würde, fast so exotisch wie heute der Besitz eines Pferdes. Und seien wir ehrlich: Wer heute von einem Stall in seiner Garage träumt, gehört zu einer besonderen Spezies.
Wir haben schon oft darüber geschrieben, wie die Technologie unsere Beziehung zum Auto verändert – vom Statussymbol zum banalen Fortbewegungsmittel. Rimac fügt dem nun eine neue Dimension hinzu: eine Zukunft ohne Lenkrad in der Hand.
Autonomes Fahren: Heiliger Gral oder das Ende der Romantik?
Kumpel Rimac ist überzeugt, dass autonomes Fahren der „Heilige Gral“ der Branche ist. Und nein, er spricht nicht von halbgaren Systemen, die nur so lange fahren, bis ein Reh auf der Straße auftaucht – und dann muss man die Rechnung und einen Strafpunkt bezahlen.
Seine Vision ist klar: Robotaxis wie sein Projekt Treu, werden sicherer und zuverlässiger fahren. Keine betrunkenen Fahrer, kein SMS-Schreiben während der Fahrt und kein hysterisches Hupen. Sie sind vielleicht sogar freundlicher als der durchschnittliche Taxifahrer um zwei Uhr morgens. Doch wo Sicherheit herrscht, ist auch weniger Romantik: Kurvenfahren mit manueller Schaltung wird zum Relikt für Enthusiasten, eine Art analoges Vinyl in einer digitalen Welt.
Autobesitz: Das Pferd des 21. Jahrhunderts
Der Vergleich mit dem Besitz eines Pferdes ist fast schmerzhaft zutreffend. Vor einem Jahrhundert besaß jeder eins, heute nur noch Enthusiasten. Rimac prognostiziert, dass es bei Autos ähnlich sein wird. Die Mehrheit wird den Komfort der App wählen, während eine Minderheit ihre stählerne Liebe weiterhin in der Garage hegen wird.
Dies ist keine Zukunftsmusik. Uber, Lyft und ähnliche Plattformen haben unsere Mobilität bereits verändert. Doch Rimac blickt darüber hinaus: nicht auf Mitfahrgelegenheiten, sondern auf eine völlige Neudefinition des Autos – als Dienstleistung, nicht als Erweiterung des Egos.
Untreue, Tourbillon und die Kunst der Anpassung
Rimac ist nicht nur Futurist, sondern auch Pragmatiker. Die Ungläubigkeit ist der Beweis dafür, dass elektrische Supersportwagen nicht langweilig sein müssen. Doch während alle blindlings auf den 100 % Electric zusteuerten, schlug er für Bugatti einen Hybrid vor – und traf damit den Nagel auf den Kopf. Das Tourbillon ist zum Synonym dafür geworden, wie Tradition und Zukunft im Gleichklang tanzen können.
Sein Motto ist einfach: Anpassen oder untergehen. Und genau darin liegt Rimacs Stärke – er kann die nächste Welle sehen, bevor die vorherige das Ufer erreicht.
Fahren oder gefahren werden?
Mate Rimac träumt von einer Welt, in der Autofahren eine Entscheidung ist, keine Notwendigkeit. Robotertaxis und autonome Technologie werden Komfort bringen, aber auch eine neue Frage aufwerfen: Sind wir bereit, das Lenkrad – dieses letzte Symbol von Kontrolle und Freiheit – abzugeben?
Autos werden nicht verschwinden. Sie werden bleiben – aber als wertvolles Hobby für diejenigen, die im Autofahren noch Poesie finden. Das ist der Charme von Rimecs Vision: eine Zukunft für das Praktische und gleichzeitig ein Ort für das Romantische.
Und nun liegt der Ball bei Ihnen, lieber Leser: Tippen Sie in Zukunft einfach weiter auf die App oder suchen Sie Ihr Glück weiterhin in den Ecken?