Lyft hat sich mit dem wenig bekannten deutschen Startup Holon und dem Industriegiganten Benteler Mobility zusammengetan, um bis 2026 autonome Shuttlebusse in amerikanische Städte zu bringen. Eine vielversprechende Idee, aber kann Lyft mit dem rosa Logo tatsächlich Tesla, Waymo und seinen ewigen Rivalen Uber schlagen?
Vor Jahren war Lyft vor allem für die rosa Schnurrbärte auf den Autos seiner Fahrer bekannt. Doch bis 2025 werden die Schnurrbärte verschwunden sein, und Lyft hat einen mutigen neuen Plan: Dieses Mal werden anstelle menschlicher Fahrer lenkradlose Shuttlebusse eingesetzt, um Amerikaner in futuristischem Stil zu transportieren. Klingt nach Science-Fiction? Vielleicht, aber die Zukunft kommt schneller, als Sie denken.
Lyft und Holon Urban: Das Robotaxi, das Sie (buchstäblich) mitnimmt
Uber hat in Zusammenarbeit mit Waymo und Lucid bereits eine eigene Flotte autonomer Fahrzeuge entwickelt, und Tesla fördert Autopilot seit mehreren Jahren aggressiv. Um Lyft war es – zumindest bisher – etwas ruhiger. Das Unternehmen hat sich kürzlich mit den deutschen Unternehmen Holon und Benteler Mobility zusammengeschlossen, um bis Ende 2026 eine eigene Flotte autonomer Shuttle-Fahrzeuge namens Holon Urban anzubieten.
Der Holon Urban ist elektrisch, vollautonom und – vielleicht noch wichtiger – ohne Lenkrad und Pedale. Er ist für den Stadtverkehr, Flughäfen und Geschäftsviertel konzipiert und bietet Platz für bis zu 15 Passagiere. Wenn Sie sich fragen, wie Ihre nächste Fahrt zu einer Party oder zum Flughafen aussehen wird, ist die Antwort einfach: komfortabel, leise und ohne die unangenehme Fahrt, bei der Sie dem Taxifahrer Ihr Ziel mitteilen müssen.
Wer zum Teufel ist Holon?
Wenn Sie noch nie von Holon oder Benteler gehört haben, keine Sorge. Sie sind nicht allein. Holon ist ein Startup, das 2022 als Spin-off des Industriegiganten Benteler Group gegründet wurde, der auf eine 150-jährige Geschichte in der Automobilindustrie zurückblickt. Der Holon Urban wurde vom renommierten italienischen Designhaus Pininfarina entworfen, das für seine hochwertigen Designs für Ferraris und Alfa Romeos bekannt ist. Jetzt werden statt Sportwagen selbstfahrende Busse entworfen – warum nicht?
Obwohl die Produktion von Fahrzeugen für die USA noch nicht begonnen hat (die erste Fabrik in Jacksonville, Florida, wird erst 2026 eröffnet), bereitet sich Holon bereits auf seine ersten Schritte auf amerikanischen Straßen vor. Vorausgesetzt, es verhindern Zoll- und Rechtshürden, die europäischen Robotern auf Rädern in den USA nicht gerade freundlich gesinnt sind.
Uber und Tesla sollten nervös (oder zumindest vorsichtig) sein
Uber ist bereits tief in der autonomen Welt verankert, und Tesla hat stets selbstbewusst behauptet, als Erster die autonome Zukunft zu erobern. Lyft, das bisher nur zuschaute, hat sich offenbar entschlossen, sich der Party anzuschließen und den Giganten den Fehdehandschuh hinzuwerfen. Ihr Hauptvorteil ist ihr bestehendes Netzwerk an Nutzern, die die Lyft-App bereits installiert haben – und sich wahrscheinlich nicht allzu sehr darüber beschweren, von einem Roboter-Shuttle transportiert zu werden, anstatt von einem müden Fahrer, der die ganze Nacht für Uber gefahren ist.
Eine Zukunft, in der Fahrer überflüssig sind
Lyft stellt sich eine menschenzentrierte Zukunft vor, in der paradoxerweise kein Mensch am Steuer sitzt. Die ersten Fahrten sind für 2026 geplant, wenn Holon Urban auf amerikanischen Straßen unterwegs sein wird. Gelingt es, die bürokratischen Hürden zu überwinden und erweisen sich die fahrerlosen Fahrten als sicher und zuverlässig, dann haben Uber und Tesla einen neuen, durchaus ernstzunehmenden Konkurrenten.
Holos autonome Zukunft scheint ideal für Menschen, die sich einen ruhigen und effizienten Stadtverkehr wünschen. Aber wird diese ideale Zukunft tatsächlich möglich sein? Oder muss Lyft noch einige Jahre auf „menschliche“ Fahrer setzen – allerdings ohne rosa Schnurrbart?
Fazit: Wird Lyft endgültig zum Robotaxi-König?
Lyft meint es also ernst. Die Partnerschaft mit einem deutschen Startup ist ein mutiger Schritt in die Zukunft. Doch ob die Amerikaner fahrerlose Shuttles annehmen, wird darüber entscheiden, ob Lyft die Robo-Taxi-Welt wirklich beherrschen kann.
Eines ist sicher: Die Zukunft der Fortbewegung wird immer unterhaltsamer. Alles was wir brauchen ist ein Lenkrad.