Mit der Einführung des MC20 im Jahr 2020 bekam die Supersportwagenwelt einen neuen Player, der versprach, die Marke wieder an die Spitze zu führen. Nun, fünf Jahre später, präsentierte Maserati beim Goodwood Festival of Speed 2025 (10.–13. Juli) seinen Nachfolger: den MCPura. Doch reicht dieses überarbeitete Modell aus, um mit der Konkurrenz mitzuhalten, die auf die Elektrifizierung drängt? Werfen wir einen Blick auf den Neuling und ob er Ihre Begeisterung wert ist.
Auf den ersten Blick könnte es sein Maserati MC Puraa Ersetzt durch den MC20. Die Änderungen sind dezent, aber durchdacht. Der Kühlergrill erhielt eine schärfere, trapezförmigere Form, inspiriert vom Rennmodell GT2 Stradale. Auch die Heckstoßstange wurde leicht überarbeitet und verleiht der ohnehin eleganten Silhouette etwas Frische. Maserati hat außerdem drei neue Farben hinzugefügt: Devil Orange, Verde Royale und Night Interaction, die das Auto auf der Straße – oder zumindest im Ausstellungsraum – hervorstechen lassen.
Der Innenraum war eine der Schwachstellen des MC20, viele kritisierten den Mangel an Luxus. Maserati hat diesmal auf diese Idee reagiert und bietet im MCPura neu gestaltete Sitze mit anspruchsvollerem Design und hochwertigeren Materialien. Die Kabine entspricht nun eher der Preisklasse über einer Viertelmillion Euro, behält aber dennoch einen minimalistischen Ansatz bei, der das Fahrerlebnis in den Vordergrund stellt.
Das Herz bleibt das gleiche
Unter der Haube Maserati Der MCPura 2026 ist keine Überraschung. Der MCPura wird vom gleichen 3,0-Liter-Twin-Turbo-V6-Motor namens Nettuno angetrieben, der 621 PS und 538 Nm Drehmoment leistet. Dieser vollständig von Maserati entwickelte Motor ist nach wie vor ein technologisches Juwel und bietet die rohe Kraft und den Rennsound, den Benzinmotor-Enthusiasten lieben. Die Kraftübertragung auf die Hinterräder erfolgt über ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe, das für blitzschnelle Beschleunigung und präzises Handling sorgt.
Doch die Frage ist: Ist es klug, den gleichen Antrieb beizubehalten? Während Ferrari mit dem 296, Lamborghini mit dem Temerario und McLaren mit dem Arturo auf Hybridantriebe setzen, bleibt Maserati dem klassischen Benzinmotor treu. Das mag für Puristen, die Wert auf ein puristisches Fahrerlebnis legen – daher der Name „Pura“ – ein Vorteil sein, für diejenigen, die einen Technologiesprung erwarten, aber vielleicht ein Nachteil.
Exklusivität als Vorteil
Der Maserati MCPura wird kein Massenauto sein. Die Produktion ist für das Modelljahr 2026 auf nur 120 Exemplare in den USA und 10 in Kanada limitiert, was bedeutet, dass der MCPura eine Rarität sein wird. Diese Exklusivität wird Sammler und diejenigen, die das Besondere suchen, ansprechen, schränkt aber auch die Marktpräsenz des Autos ein. Obwohl die USA und Kanada nach der Europäischen Union Maseratis zweitgrößte Märkte sind, werden nur wenige Glückliche hinter das Steuer kommen.
Welchen Platz nimmt MCPura in der Welt der Supersportwagen ein?
Der MC20 erntete bei seinem Debüt viel Lob, konnte aber nicht ernsthaft mit Giganten wie Ferrari, Lamborghini oder McLaren konkurrieren. Der MCPura setzt diese Erfolgsgeschichte fort, wenn auch mit leichten Verbesserungen. Obwohl der Innenraum nun luxuriöser ist und das Design leicht überarbeitet wurde, scheint Maserati keine mutigen Veränderungen gewagt zu haben. Während die Konkurrenz auf Hybrid- und Elektroantriebe setzt, setzt der MCPura auf seinen klassischen Reiz.
Andererseits kann genau diese „Reinheit“ ein Vorteil sein. In einer Welt, in der Supersportwagen zunehmend auf komplexe Hybridsysteme angewiesen sind, bietet der MCPura ein direktes, unverfälschtes Fahrerlebnis, das all jene zu schätzen wissen, die noch immer vom Klang eines V6-Motors ohne elektrische Zusatzkomponenten träumen.
Preis und Verfügbarkeit
Die Preise für den MCPura wurden noch nicht bekannt gegeben. Da der MC20 jedoch bei rund 285.000 US-Dollar für das Basismodell und 310.000 US-Dollar bzw. vergleichbaren Euro für die Cielo-Version startet, ist mit einer ähnlichen Preisspanne zu rechnen. Bestellungen werden in Kürze entgegengenommen, die ersten Auslieferungen sind für Ende 2025 geplant. Wer eines dieser seltenen Exemplare haben möchte, muss sich beeilen – insbesondere in Kanada, wo nur zehn Fahrzeuge verfügbar sind.
Fazit: Subtile Evolution oder verpasste Chance?
Der Maserati MCPura ist zweifellos ein schönes Auto, das seine Seele bewahrt MC20, aber es verfeinert es leicht. Neue Stoßfänger, frische Farben und ein verbesserter Innenraum sind willkommene Änderungen, aber die Frage bleibt: Ist das genug? In einer Welt, in der der Wettbewerb auf Elektrifizierung und technologische Innovation drängt, scheint Maserati auf Nostalgie und Exklusivität zu setzen. Für manche wird das ausreichen – für andere vielleicht nicht.
Wird der MCPura ein Sammlerstück oder nur eine weitere Episode in Maseratis Geschichte der Rückkehr an die Spitze? Wir werden es herausfinden, wenn die ersten Exemplare auf die Straßen – oder besser gesagt: auf die Rennstrecken – kommen.
Technische Daten: Maserati MCPura
Spezifikation | Einzelheiten |
---|---|
Modell | Maserati MCPura (Coupé und Cielo Cabrio) |
Motor | 3,0-Liter-Twin-Turbo-V6-Nettuno |
Leistung | 621 PS |
Drehmoment | 538 Nm |
Getriebe | 8-Gang-Doppelkupplungsautomatik |
Antrieb | Heckantrieb |
Produktion (2026) | 120 (USA), 10 (Kanada) |
Der Preis | Noch nicht veröffentlicht (ca. 285.000 $+) |
Verfügbarkeit | Ende 2025 |