In Zeiten von Chicken Wings und unzähligen Menüs wirkt die Norton Manx R wie ein entschlossener Brite im Smoking: schnörkellos und bodenständig – ein neuer 1.200-cm³-V4-Motor mit 206 PS, 130 Nm Drehmoment und einem Fahrwerk für die Straße. Die EICMA 2025 hat ihren eigenen stillen Star.
Wer einen Namen von der Isle of Man wählt, bekennt sich zur Geschichte. Norton Die Manx setzte zwischen 1947 und 1962 mit ihrem federleichten Rahmen und ihren beeindruckenden Siegen bei der Isle of Man TT Maßstäbe. Die neue Norton Manx R des Modelljahrs 2026 knüpft nicht nur an dieses Erbe an, sondern führt es selbstbewusst in die moderne Superbike-Klasse.
V4-Herz mit echtem Herzschlag – 2026 Norton Manx R
Unter der Haube der Norton Manx R 2026 arbeitet ein komplett neuer 1.200-cm³-V4-Motor mit 72°-Zylinderwinkel, der auf Drehmoment und Ansprechverhalten im relevanten Drehzahlbereich – zwischen 5.000 und 10.000 U/min – optimiert ist. Die Zahlen? 206 PS (153,6 kW) bei 11.500 U/min und 130 Nm Drehmoment bei 9.000 U/min. Das ist beachtlich in einer Klasse, in der die Konkurrenz auf maximale Leistung setzt: mehr Drehmoment im unteren Drehzahlbereich, weniger Ausdrehen bis zum Drehzahlbegrenzer. „Wir haben V4 für die reale Welt entwickelt, nicht für Schlagzeilen.“ Das sagt man in Norton.
Das Getriebe ist ein 6-Gang-Getriebe mit Anti-Hopping-Kupplung, Zweiwege-Schnellschalthebel und automatischer Drehzahlanpassung. Die Endübersetzung ist bewusst länger (2,41:1) – für eine bessere Nutzung des Drehmoments auf der Straße. Optimaler Gangschaltvorschlag Es lehrt den Fahrer sanft, wann ein Gangwechsel am sinnvollsten ist. Diese Art von Intelligenz bemerkt man schon nach den ersten zehn Kilometern.


Chassis ohne Schnickschnack (weil es ihn nicht braucht)
Die „Weniger ist mehr“-Philosophie setzt sich im Chassis fort: ein einteiliger Aluminiumgussrahmen, eine Einarmschwinge und ein Trockengewicht von 204 kg. Ziel war ein Leistungsgewicht von 1:1 – ein ziemlich kompromissloses Ziel für ein straßenorientiertes Superbike. Die Norton Manx R des Modelljahrs 2026 ist bFlügelschnitt, ohne unnötige Linien, technische Skulptur, die die Mechanik zeigt. Räder? 17-Zoll-BST-Carbonfelgen mit Pirelli Diablo Supercorsa V4SP Reifen (120/70 ZR17 vorne, 200/55 ZR17 hinten).

Elektronik, die für Sie arbeitet – solange Sie sie lassen.
Die Norton Manx R des Modelljahrs 2026 bietet fünf Fahrmodi (Rain, Road, Sport und zwei individuell anpassbare Track-Modi), eine IMU-basierte Traktionskontrolle, Wheelie- und Slide-Kontrolle, winkelabhängiges ABS, Launch Control, Berganfahrhilfe und – ja, auch winkelabhängigen Tempomat. Das moderne Gesamtpaket wird durch dynamische Bremslichter unterstrichen. Die Steuerung erfolgt über einen 8-Zoll-TFT-Touchscreen mit Bluetooth-Konnektivität, GoPro-Integration und der Norton-App für Live-Tracking und intelligente Sicherheitsfunktionen. Offenbar stellten die Briten Elektronik für Fahrer her, nicht für Menüs.
Federung und Bremsen: Italienische Schule, britische Umsetzung
Das semiaktive Marzocchi-Fahrwerk verfügt über eine unabhängige elektronische Druck- und Zugstufendämpfungsregelung an Vorder- und Hinterachse – in Echtzeit abhängig von Schräglage, Brems- und Beschleunigungsvorgängen. Die Bremsen sind die neuesten Brembo HYPURE Monobloc-Bremssättel mit zwei 330-mm-Bremsscheiben vorn und einer 245-mm-Bremsscheibe hinten. Diese Kombination bietet genau das, was man sich in schnellen Kurven wünscht: ein sicheres und direktes Fahrgefühl.


Design: weniger Flügel, mehr Norton
Norton überließ die Flügel anderen. Die Norton Manx R des Modelljahrs 2026 konzentriert sich auf eine klare, kompakte Silhouette und UnterflurauspuffOhne sichtbare Schrauben oder unnötige Verzierungen. Kreativberater Gerry McGovern und Designer Simon Skinner wollten, dass „der Anblick einer Norton die Stimmung hebt“. Mission erfüllt: Dieses Superbike sieht aus wie eine Uhr mit offenem Uhrwerk.

Kabine: digital, aber immer noch fahrerorientiert
Das 8-Zoll-TFT-Display ist mehr als nur eine große Zahl. Es ermöglicht die Einstellung von Dämpfung, Gasannahme (die Gassteuerung ist für jede Zylinderbank separat für eine präzise Steuerung), Assistenzsystemen und Konnektivität. Der Motor speichert die Einstellungen bei jedem Start. Vor allem aber: übersichtlich, schnell, logisch – drei Eigenschaften, die man heutzutage nicht mehr unbedingt von Motorraddisplays kennt.
Und was ist mit den Zahlen, die wir alle so gerne an der Bar nennen?
Die ehrlichste Antwort: Die Werksangaben zur Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung von 0 auf 100 km/h wurden noch nicht veröffentlicht. Angesichts des Leistungsgewichts von 153,6 kW/204 kg und der längeren Achsübersetzung ist jedoch klar, dass diese Maschine für lange Übersetzungen und aggressive Kurvenausgänge konzipiert ist – und nicht nur für Rekordjagden auf ebener Strecke.

Branchenkontext: Norton 2.0
Der Manx R ist das Ergebnis eines umfassenden Markenrevitalisierungsprogramms unter der Leitung von TVS Motor CompanyDie Investition beläuft sich auf über 200 Millionen Pfund, und die Produktion in Solihull (Großbritannien) ist auf rund 8.000 Motorräder pro Jahr ausgelegt. Bis 2026 plant das Unternehmen außerdem, sein Vertriebsnetz auf über 200 Standorte in Europa, den USA, Großbritannien und Indien auszuweiten. Kurz gesagt: Dies ist kein kurzfristiger Erfolg, sondern eine langfristige Investition.
Wer wird sich ihm entgegenstellen?
Logisch: Ducati Panigale V4, BMW M 1000 RRAprilia RSV4 Factory. Aber bei Norton geht es nicht nur um absolute Zahlen. „Der Manx R vermittelt das Gefühl, als sei er um den Fahrer herum gebaut worden.“ Sie sagen, in der Entwicklung – und genau da will er ansetzen: im Gefühl, noch bevor man sich die Telemetriedaten ansieht.
Abschluss: Norton Manx R 2026
Neue Norton Manx R 2026 Genau das erwartet man von einem britischen Comeback: Selbstbewusstsein, technische Überzeugungskraft und keine unnötigen Spielereien. Der V4 (1.200 cm³) mit 206 PS (153,6 kW) und 130 Nm Drehmoment ist auf den Alltag abgestimmt, das Fahrwerk (204 kg Trockengewicht) zielt auf ein direktes und präzises Fahrgefühl ab, und die Elektronik lässt keine Wünsche offen – vom Kurventempomat über das fortschrittliche IMU-System bis hin zum 8-Zoll-TFT-Display. Zwar gibt es keine veröffentlichten Beschleunigungswerte oder Höchstgeschwindigkeiten, doch die Philosophie (mehr Drehmoment im unteren Drehzahlbereich, längere Endübersetzung 2,41:1) macht dieses Superbike zu einem idealen Begleiter für Fahrer, die mit voller Kraft aus den Kurven beschleunigen wollen. Die Verfügbarkeit ist für Anfang 2026 angekündigt, der Preis ist noch nicht bekannt; angesichts der Komponenten und der Positionierung der Marke wird er auf über 30.000 € geschätzt – ein angemessener Preis für eine moderne Norton, die zu den begehrtesten Motorrädern zurückkehren will. Dahinter verbirgt sich ein solider Industrieplan (Investitionen, Solihull, Ausbau des Vertriebsnetzes), der der Manx R eine Bedeutung verleiht, die weit über Nostalgie hinausgeht. Wer ein Superbike sucht, das ihn anspricht und nicht nur einem Algorithmus folgt – und das sich traut, anders zu sein – für den ist die Manx R eine der spannendsten Neuheiten dieser Messe.




