Alle Eltern erleben Momente, in denen Bestrafung die einzige Möglichkeit zu sein scheint, ein Kind zu disziplinieren. Eine der gängigen Methoden besteht darin, das Kind in eine Ecke zu schicken, wo es sich „abkühlen“ und über sein Verhalten nachdenken soll. Doch was auf den ersten Blick wie eine harmlose und wirksame Erziehungsmethode erscheint, kann langfristige Folgen haben, die die Fähigkeit des Kindes beeinträchtigen, die Herausforderungen des Lebens auch im Erwachsenenalter zu bewältigen.
Australischer Psychologe Kerwin Rae, der unter anderem für seine Arbeit im Bereich der Elternschaft bekannt ist, warnt davor, dass es eine Methode sei, Kinder in die Enge zu treiben, die nur kurzfristige Ergebnisse bringe. Ihm zufolge lehren Eltern mit einer solchen Bestrafungsmethode dem Kind nicht, mit seinen Gefühlen umzugehen, sondern ermutigen es, sich in sich selbst zurückzuziehen und Konflikte zu vermeiden. Rae weist darauf hin, dass Kinder, die oft bestraft werden, indem sie in die Enge getrieben werden, sich zu Erwachsenen entwickeln können, die Konfrontationen und Diskussionen meiden, anstatt zu reden und Probleme zu lösen.
Es in die Enge treiben: Eine kurzfristige Lösung mit langfristigen Folgen
In seiner Arbeit erklärt Rae, dass die Situation vorübergehend beruhigt werden kann, wenn man ein Kind in eine Ecke schickt, die Folgen dieser Erziehungsmethode jedoch erst später sichtbar werden. „Wenn man ein Kind in eine Ecke schickt, bekommt man kurzfristig Frieden, aber wenn es 14 ist, wird einem klar, dass man eine emotional unreife Person großzieht“, sagt sie. Rae. In solchen Situationen lernt das Kind, Konflikte zu vermeiden und seine Gefühle nicht auszudrücken, was zu emotionaler Entfremdung und der Unfähigkeit führt, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen (Quelle: The Sun).
Die Eltern waren sich über die Art der Bestrafung uneinig
Die Methode des Eckschickens erfreut sich bei Eltern jedoch nach wie vor großer Beliebtheit. Einige Eltern glauben, dass es sich um eine wirksame Technik handelt, die dem Kind hilft, seine Emotionen zu kontrollieren und sich zu beruhigen. „Indem ich das Kind in die Ecke schicke, setze ich eine gesunde Grenze“, sagt ein Elternteil. Experten wie Rae warnen jedoch davor, dass ein solcher Ansatz schädlich sein kann, wenn er zu oft und ohne angemessene Nachbesprechung nach dem Satz angewendet wird. Rae rät, dass Eltern nach der Bestrafung eines Kindes immer einen Dialog führen sollten, um ihnen zu helfen, ihre Gefühle und ihr Verhalten zu verstehen.
Alternative Erziehungsmethoden: Kommunikation statt Bestrafung
Als Reaktion auf die Kritik an der Kurvenmethode empfiehlt Rae den Eltern, sich auf die Kommunikation mit ihren Kindern zu konzentrieren, anstatt sie zu bestrafen. Anstatt das Kind zu bestrafen, ermutigen Sie es, über seine Gefühle und sein Verhalten zu sprechen. „Eltern sollten ihren Kindern beibringen, mit ihren Emotionen und Konflikten umzugehen und sie nicht einfach zu unterdrücken“, rät Rae. „Nur so können wir emotional reife Erwachsene großziehen, die keine Angst davor haben, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen.“
Fazit: Was können wir aus dieser Diskussion lernen?
Obwohl Bestrafung eine häufig angewandte Methode zur Disziplinierung von Kindern in der Kindheit ist, scheint es mehr zu schaden als zu nützen, wenn man Kinder in die Ecke schickt. Eltern sollten über die langfristigen Folgen eines solchen Verhaltens nachdenken und alternative Erziehungsmethoden in Betracht ziehen, die auf Kommunikation und Verständnis basieren. Auf diese Weise können wir dem Kind helfen, gesunde Mechanismen für den Umgang mit Konflikten und Emotionen zu entwickeln, die ihm ein Leben lang zugute kommen.