Tesla Robotaxi endlich für die Öffentlichkeit verfügbar – natürlich nur mit dem richtigen Handy
Tesla Robotaxi werden seit einiger Zeit getestet, wurden bisher aber nur von einigen wenigen Auserwählten genutzt – Influencern, Investoren und anderen eingeladenen Personen. In Austin, Texas, sind die Fahrzeuge auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt, zu dem übrigens der Flughafen nicht gehört – wer also auf eine futuristische Fahrt vom Terminal gehofft hat, muss noch etwas warten. Tesla postete ein Foto einer 10-minütigen Fahrt in Palo Alto, Kalifornien, wo ein Tesla Robotaxi in fünf Minuten für den lächerlich genauen Preis von 4,20 Dollar ankam. (Ja, wir wissen, was Sie denken – jemand im Marketing ist offensichtlich ein Fan von Memes.) Der Preis ist derzeit fest, Trinkgelder nicht inbegriffen, aber auf der Website von Tesla wird gewarnt, dass sich dieser schneller ändern könnte, als Elon Musk ein neues Versprechen twittert.
Tatsächlich hält Smart Summon Sie trocken https://t.co/t9T4NXjHkY
— Tesla (@Tesla) 3. September 2025
Der Service wird auch in San Francisco ausgeweitet, allerdings immer noch mit Sicherheitsfahrern am Steuer oder auf dem Beifahrersitz, je nach Art der Fahrt. In Austin fahren Robo-Taxis bereits auf Autobahnen, allerdings nur mit einem Sicherheitsfahrer, der bereit ist, die Kontrolle zu übernehmen, falls Teslas künstliche Intelligenz einen Moment der Verwirrung erlebt. Ein neues Gesetz in Texas, das in Kraft getreten ist 1. September, was die Sache noch komplizierter macht: Selbstfahrende Fahrzeuge müssen als autonomes Fahren auf Level 4 oder 5 zertifiziert sein, was Tesla mit seinem Full Self-Driving-System (das offiziell derzeit nur Level 2-3 ist) noch nicht erreicht hat. Tesla wartet auf die Zertifizierung. Ohne Sicherheitsfahrer wird es also vorerst nicht funktionieren.
Tesla holt gegenüber der Konkurrenz auf – Waymo ist unangefochtener Spitzenreiter – allerdings gibt es hier eine Grauzone.
Obwohl Tesla betont gerne seinen visionären Mut, ist aber zusammen mit Teslas Robotaxi nicht gerade an der Spitze der Robo-Taxis-Welt. Alphabets Waymo betreibt seine vollständig autonomen Fahrzeuge ohne Sicherheitsfahrer seit Jahren erfolgreich in Städten wie San Francisco, Los Angeles, Austin, Phoenix und Atlanta und expandiert weiter. Waymo verwendet fortschrittlichere Technologien, darunter Lidar und redundante Systeme, während Tesla sich ausschließlich auf Kameras und seine Sicht (Wortspiel beabsichtigt) verlässt. MotorTrend verglich kürzlich die Fahrt zwischen Teslas Robo-Taxis und Waymos Jaguar I-Pace in Austin. Das Ergebnis? Teslas Robo-Taxis versprechen viel, können den Marktführer von Waymo jedoch bei weitem nicht einholen. Tesla zieht aufgrund seiner kühnen Behauptungen zur Autonomie seit einiger Zeit auch die Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden und Klagen auf sich. Aber die Meinungen gehen auseinander. Musk argumentiert, dass die FSD-Technologie die einzige wirklich skalierbare Technologie sei.
Musks Vision: Robo-Taxis und Roboter statt Elektroautos
Elon Musk macht keinen Hehl daraus, dass er Teslas Zukunft in Robo-Taxis und humanoiden Robotern sieht, nicht in der alternden Flotte von Elektrofahrzeugen, die einst den Grundstein für den Erfolg des Unternehmens legten. Seit Jahren verspricht er, dass Model 3 und Model Y, ausgestattet mit Full Self-Driving-Technologie, es ihren Besitzern ermöglichen werden, Geld zu verdienen, wenn ihre Autos nicht in Gebrauch sind. Musk prognostiziert, dass in weniger als einem Jahr Millionen autonom fahrender Teslas auf den Straßen unterwegs sein werden. Nun ja, angesichts ähnlicher Versprechen, die wir seit fast einem Jahrzehnt hören, sollten wir uns ein wenig Skepsis erlauben.
Die breite Veröffentlichung von FSD 12.5.1 beginnt heute.
Bitte verbinden Sie Ihren Tesla mit WLAN, um das Update zu erhalten.
– Elon Musk (@elonmusk) 29. Juli 2024
Das Ende von Dojo und eine neue Nvidia-Sucht
Ein weiteres interessantes Detail: Tesla hat die Entwicklung seines Supercomputers Dojo eingestellt, den Musk einst als Schlüssel zur vollständigen Autonomie bezeichnete. Stattdessen verlässt sich das Unternehmen nun auf Nvidia und andere Halbleiterlieferanten sowie Cloud-Dienste, um die nötige Rechenleistung zu erhalten. Während die Grok-Infrastruktur nur sehr gut entwickelt wird, ist nicht klar, welche Auswirkungen dies genau auf FSD hat. Dadurch wird Tesla in den Augen der Investoren eher als ein weiterer konventioneller Hersteller von Assistenzsystemen denn als führender Akteur im Bereich des autonomen Fahrens wahrgenommen. Die Konkurrenz ist hart – Mercedes und das chinesische Unternehmen BYD sind führend, während Volkswagen, Ford, GM und Zoox ebenfalls nicht schlafen. Es stimmt jedoch, dass noch nicht alle Details bekannt gegeben wurden. Und dass Musk seine eigene KI entwickelt.
Tatsächlich hält Smart Summon Sie trocken https://t.co/t9T4NXjHkY
— Tesla (@Tesla) 3. September 2025
Fazit: Die Zukunft oder ein weiteres Musk-Märchen?
Teslas Einstieg in den Robo-Taxi-Markt mit Tesla Robotaxi ist spannend, wirkt aber derzeit eher wie ein mutiges Experiment als wie ein etablierter Service. Mit App-Einschränkungen, Sicherheitstreibern und einem Rückstand gegenüber der Konkurrenz muss Tesla deutlich zulegen, um Waymo und Co. einzuholen. Wer die App herunterladen möchte, sollte sich auf eine Warteliste einstellen – und vielleicht auf unerwartete Wendungen, denn bei Tesla weiß man nie, wann Musk etwas twittert, das alles auf den Kopf stellt. Was meint ihr: Wird Tesla die Spielregeln wirklich ändern oder ist das nur eine weitere Zukunftsgeschichte? Teilt eure Gedanken in den Kommentaren!