Mit dem Modell U-Boat Profondo 10.000 MT betritt die italienische Mikromarke U-Boat ein Terrain, das zuvor von Rolex und Omega dominiert wurde – und behält dabei einen Preis bei, für den man keine Niere verkaufen muss.
Mikromarken haben in den letzten Jahren bewiesen, dass sie sich auch bei den „Großen“ beweisen können – doch in der Kategorie der extremen „Tiefsee“-Taucheruhren blieb es bei astronomischen Preisen. Dann kam U-Boat und meinte: „Was wäre, wenn wir mit einem etwas günstigeren Preis in den Marianengraben einsteigen würden?“ Das Ergebnis ist U-Boot Profondo 10.000 MT – Eine 46 mm große Titan-„Dose“ (im besten Sinne des Wortes), die einem Druck von tausend Atmosphären standhält und etwa neun Zehntel weniger kostet als die Deepsea Challenge von Rolex. Warum 46 mm Titan und nicht „Standard“-Stahl?
In 10 Kilometern Tiefe zählt jedes Detail – im wahrsten Sinne des Wortes. Stahl dieser Dicke wäre zu schwer für das Handgelenk, daher ist U-Boat, wie Rolex und Omega, auf leichteres, aber härteres Titan umgestiegen. Das Ergebnis ist ein 27 mm hoher (!) Monolith, der einem Druck von 1.000 ATM standhält, aber für den Alltag nicht völlig unbrauchbar ist – zumindest nicht, wenn man CrossFit gewohnt ist.
Ein Schauspiel auf dem Zifferblatt: Eine „Schatzmine“ aus dem Wrack
Statt der sterilen, professionellen Ästhetik seiner Schweizer Brüder bietet Profondo ein filigranes, dreischichtiges Zifferblatt, das mit oxidierenden Säuren behandelt wurde. Das Ergebnis ist eine einzigartige Uhr, als wäre sie zusammen mit einer Amphore aus der Tiefe geborgen worden. Die mit beigefarbener Super-LumiNova gefüllten Titanzeiger und -markierungen bleiben selbst dann lesbar, wenn man auf den Grund einer Lichtmine hinabsteigt.
Dramafreie Mechanik: der bewährte Sellita SW200
Der „Motor“ ist kein exotisches Tourbillon, sondern ein zuverlässiger Sellita SW200, der an die Anforderungen des U-Boots angepasst wurde. Die 4-Hz-Frequenz und die 41-stündige Gangreserve ermöglichen eine einfache Wartung und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen – manche würden sagen, dies ist tatsächlich der größte Vorteil einer riesigen Taucheruhr. „Mikro“-Preis für Makrotiefe
Die Rolex Deepsea Challenge mit einer Wasserdichtigkeit von 11.000 Metern kostet 27.600 Dollar, auf dem Zweitmarkt ist sie doppelt so teuer. Die Profondo 10.000 MT ist mit 4.200 Dollar (rund 3.800 Euro) etwa 85 % günstiger. Die U-Boat wird zusätzlich zum Lederarmband mit einem zusätzlichen Titanarmband geliefert, bei Rolex hingegen bedeutet ein Armbandwechsel das Teleportieren in den Warenkorb.
Limitierte (und nummerierte) Hundertjahrfeier
Obwohl U-Boat eine Mikromarke ist, bleibt sie der Philosophie „Weniger ist mehr“ treu: Es werden nur 100 nummerierte Exemplare produziert. Wenn Sie also zu denen gehören, die gerne eine Tiefenreserve für fünf Everests hätten, aber nicht unter Hypothekenzwang leiden, müssen Sie sich beeilen.
Letzter Eindruck: U-Boot Profondo 10.000 MT
Die Profondo 10.000 MT ist nicht jedermanns Sache – die Dimensionen und die Ästhetik schreien schon „extremes Gadget“. Wenn Sie jedoch die Idee einer Taucheruhr reizt, die in puncto Spezifikationen mit dem Meeresboden flirtet und dennoch etwas Kleingeld für den eigentlichen Tauchgang übrig lässt, dann hat U-Boat den Nagel auf den Kopf getroffen. Bleibt die Frage: Werden Sie damit jemals tiefer als 2,5 Meter in ein Schwimmbecken steigen? Wahrscheinlich nicht. Aber das Gefühl, dass du kannst, ist manchmal (fast) alles wert.