Die italienische Mikromarke Unimatic hat ihre Modello Uno zu einem echten Taucherinstrument gemacht. Die neue Unimatic Modello Uno ProDiver-Linie bietet die erste 600-Meter-Version aus Titan (U1S-T-PD6-B) sowie zwei günstigere Stahlversionen (U1-PD3-B und U1-PD3-OR) mit einer Wasserdichtigkeit von 300 Metern. Alle drei Modelle verfügen über eine Keramiklünette, zweifarbige Leuchtmasse und streng funktionale Grafiken.
Unimatic Mit ihrem markanten, minimalistischen 50er-Jahre-Stil ist Unimatic zu einem festen Bestandteil von Instagram-Feeds geworden. Die Unimatic Modello Uno ProDiver-Serie hingegen versprüht eine ganz andere Energie: weniger modisches Accessoire, mehr Instrument. Das Trio neuer Produkte hält genau, was der Name verspricht – eine professionelle Version der Modello Uno mit verbesserter Gehäusekonstruktion, neuen Materialien und zielgenaueren Spezifikationen.
Unimatic Modello Uno ProDiver: Titan geht voran: U1S‑T‑PD6‑B (600 m)
Der Star der Serie ist die U1S‑T‑PD6‑B, die erste Unimatic mit einer angegebenen Wasserdichtigkeit von 600 m. Das Gehäuse aus sandgestrahltem Titan Grade 2 behält die bekannten Uno-Maße – 41,5 mm über die Lünette, 49 mm von Bandanstoß zu Bandanstoß –, bleibt aber überraschend schlank: 12,3 mm ohne Glas oder 14,4 mm mit 3 mm großem, doppelt gewölbtem Saphirglas. Im Inneren tickt ein Schweizer Sellita SW200‑1 (28.800 Halbschwingungen pro Stunde, 41 h Gangreserve), und das Zifferblatt verfügt zudem über ein Datumsfenster bei 6 Uhr.
Gewicht? Hier kommt Titan ins Spiel. Fratello gibt 63 g allein für das Gehäuse an, während Hodinkee 76 g für die Uhr mit NATO-Armband angibt – beides spiegelt Leichtigkeit in der Praxis und unterschiedliche Wiegemethoden wider. So oder so ist dies eine „seriöse“ Taucheruhr, die nicht wie ein Klotz am Handgelenk sitzt.
Unimatic Modello Uno ProDiver: Zweifarbige Leuchtmasse, aber durchdacht
Zur schnelleren Orientierung nutzen ProDiver eine zweifarbige Beleuchtung: Lünette und Minutenzeiger leuchten türkis (Super-LumiNova BGW9/BGW09), Stunden- und Sekundenzeiger hingegen orange. In der Praxis bedeutet das, dass man Minutenzeiger und Tauchzeit am schnellsten findet.
Stahlpaar: U1‑PD3‑B und U1‑PD3‑OR (300 m)
Die beiden Stahlneuheiten sind günstiger und daher für die meisten Handgelenke interessant. Sie behalten die 41,5-mm-Lünette und den 49-mm-Bandanstoß, wachsen aber dank des japanischen Seiko NH35A-Automatikwerks (21.600 Halbschwingungen pro Stunde, 41 Stunden Gangreserve) auf 13,2 mm ohne Glas und 14,4 mm mit Saphirglas. Beide haben kein Datum – die Symmetrie des Zifferblatts bleibt streng.
Die schwarze U1‑PD3‑B ist zurückhaltend und sehr „Unimatic“, während die orange U1‑PD3‑OR unter Wasser ein echtes Signal ist – „International Orange“ hat eine lange Tauchertradition und ist hervorragend ablesbar. Beide verwenden eine einseitig drehbare Lünette mit 120 Klicks, Keramikeinsatz und BGW09-Markierungen.
Das Werksdatenblatt verrät noch ein weiteres praktisches Detail: Das Stahlmodell wiegt 94 g (Gehäuse) bzw. 112 g mit dem mitgelieferten Nato-Armband. Damit liegt es sehr ausgewogen am Handgelenk und liegt nah an der Konkurrenz in der gleichen Klasse.
Ergonomie: Die Zahlen sind gut und noch besser in der Hand
Der gemeinsame Nenner aller drei ist die optimale Ablesbarkeit: große geometrische Indizes, dicke Zeiger, matte Zifferblätter, eine drehbare Lünette mit gravierter Skala und kräftiger, kontrastierender Leuchtmasse. In der Praxis: Die Zweifarbigkeit erleichtert das Ablesen bei Nacht, und die 8 mm große Aufzugskrone mit Schutzschultern bleibt auch mit nassen Fingern griffig. Die Unterschiede im Glas (3,0 mm Titan, 2,5 mm Stahl) erklären, warum Titan und Stahl mit Saphirglas gleich hoch sind – beide messen 14,4 mm „über Kopf“.
Preise und Verfügbarkeit: Unimatic Modello Uno ProDiver
Alle drei ProDiver sind auf 300 Stück limitiert und bereits im Online-Shop erhältlich UnimaticStahlmodelle beginnen bei 750 € ohne Mehrwertsteuer (ca. 907,50 € inkl. MwSt. in der EU), das Titan kostet 1.500 € ohne Mehrwertsteuer (ca. 1.815 € inkl. MwSt.)Unterschiede in den auf der Seite angezeigten Preisen sind auf die Anzeige mit/ohne Steuern zurückzuführen – überprüfen Sie die Regionseinstellungen im Shop.
Schneller technischer Check
- Ausführungen: U1S‑T‑PD6‑B (Titan, 600 m), U1‑PD3‑B (Stahl, 300 m), U1‑PD3‑OR (Stahl, 300 m).
- Maße: 41,5 mm über die Lünette; von Bandanstoß zu Bandanstoß 49 mm; Dicke 12,3 mm (Titan, ohne Glas) / 13,2 mm (Stahl, ohne Glas); 14,4 mm mit eingebautem Saphir.
- Mechanismen: Sellita SW200‑1 (Titan), Seiko NH35A (Stahl), beide 41 h Gangreserve.
- Lünette: 120 Klicks, unidirektional, Keramikkartusche mit Leuchtmasse.
- Kristall: doppelt konvexer Saphir, 3,0 mm (Titan) / 2,5 mm (Stahl), interne AR.
- Lichter: Türkis (BGW9/BGW09) auf dem Minutenzeiger und der Lünette; orangefarbener Glanz auf dem Stunden- und Sekundenzeiger.
- Gewichte: Stahlgehäuse 94 g / 112 g mit Armband; Titangehäuse ca. 63 g und ~76 g mit Armband.
- Gurt: Robustes schwarzes NATO; Titan mit Titanstahl.
Fazit: Weniger Mode, mehr Funktion
Unimatic hat mit dem neuen ProDiver seinen coolen, grafisch klaren Ansatz beibehalten – nun aber mit Argumenten, die im Wasser zählen. Die Titanic ist ein klares „Halo“-Stück: leichter, dünner und tiefer. Das Stahl-Duo hingegen ist eine realistische Antwort für Enthusiasten, die die Essenz des ProDiver zu einem niedrigeren Preis und ohne den großen Schweizer Service wünschen. Es ist keine Revolution, aber eine wohldosierte Evolution – eine, die dem Minimalismus endlich technische Ernsthaftigkeit verleiht.