Bei der Zusammenstellung des Mosaiks der Vergangenheit spielt die Archäologie eine sehr wichtige Rolle, und im Jahr 2015 wurden wir Zeuge vieler interessanter archäologischer Entdeckungen, die uns einen neuen Einblick in die Vergangenheit der Menschheit boten und uns weiter erleuchteten. Dass das Jahr 2015 auch aus archäologischer Sicht äußerst „fruchtbar“ war, beweisen die interessantesten archäologischen Funde des Jahres 2015, die wir Ihnen nachfolgend vorstellen.
Auch aus archäologischer Sicht war das Jahr 2015 sehr abwechslungsreich. Wieder wurden wir Zeuge vieler spektakulärer archäologischer Entdeckungen, von versunkenen Schiffen und intakten Gräbern bis hin zu Sexspielzeug, die uns zusätzliche Einblicke in die Vergangenheit bot.
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Nachfolgend stellen wir Ihnen vor eine Erdbeerauswahl archäologischer Entdeckungen im Jahr 2015, Entdeckungen, die unser Wissen über die Entwicklung und das Leben der menschlichen Spezies in der Vergangenheit weiter bereicherten.
Neolithisches Superhenge
Archäologen haben in unmittelbarer Nähe des mysteriösen Stonehenge, das Teil des größten neolithischen Denkmals Großbritanniens sein könnte, 4.500 Jahre alte bis zu 4,5 Meter hohe Steine gefunden.
Die älteste Presta der Welt
Mitte März haben bayerische Archäologen in Regensburg einen 250 Jahre alten Thron ausgegraben, ein traditionelles deutsches und österreichisches Leckerbissen. Presta, dessen erste urkundliche Erwähnung auf das Jahr 1111 zurückgeht (Wappen der deutschen Bäckerzunft), hat über die Jahre nichts von seiner Härte verloren.
Grab eines keltischen Prinzen aus der Eisenzeit
Am Rande der Stadt Lavau in der Region Champagne-Ardenne haben französische Archäologen ein prachtvolles Grab aus dem frühen 5. Jahrhundert v. Chr. entdeckt, in dem ein keltischer Fürst begraben sein soll.
Etruskisches Grab
2015 wurde in der Toskana (Italien) in der Nähe von Città della Pieve ein weiteres intaktes Grab entdeckt. An dieser Entdeckung waren nicht Archäologen „schuld“, sondern ein ortsansässiger Bauer, der beim Pflügen eines Feldes auf eine Lücke im Boden stieß, die zu diesem 2.300 Jahre alten Grab führte. Darin wurden unter anderem zwei Sarkophage und künstliche Urnen gefunden.
Griechisches Fort Akra (Festung)
Archäologen suchten nach der griechischen Festung aus dem biblischen Buch der Makkabäer, Akra (Festung), die vom König des hellenisierten Seleukidenreiches, Antiochus Epiphanes, hundert Jahre lang erbaut wurde, und fanden schließlich nur die Überreste der Festung, die war der Hauptverteidiger Jerusalems, als es sich dem jüdischen Aufstand widersetzte.
Die "Hauptstadt" der Schiffswracks
In der Nähe des kleinen griechischen Archipels Fourni (bestehend aus 13 kleinen Inseln) machten Archäologen den größten Unterwasserfund dieses Jahres. Auf 17 Quadratmetern wurden bis zu 22 Schiffswracks gefunden, was bis zu 12 Prozent aller bekannten antiken Schiffswracks auf griechischem Territorium entspricht. Einige der Schiffe stammen aus der Zeit vor Christus, dazwischen liegt aber auch ein Schiff aus dem 16. Jahrhundert.
560.000 Jahre alter menschlicher Zahn
Ein 560.000 Jahre alter Zahn wurde von französischen Studenten entdeckt. Sie fanden es in der Arago-Höhle im Südwesten Frankreichs, die ansonsten als prähistorische „goldene Höhle“ gilt, da hier bereits Teile prähistorischer Werkzeuge und Tierknochen sowie ein 450.000 Jahre alter menschlicher Schädel gefunden wurden die Vergangenheit.
Die Zahnmedizin ist mindestens 14.000 Jahre alt
Archäologen waren nicht nur im Feld tätig, sondern auch in Laboratorien. Die Analyse eines 14.000 Jahre alten Zahns (Backenzahn) ergab, dass der Zahn behandelt worden war. Der Patient war ein 25-jähriger Mann, der im heutigen Norditalien lebte, und sein gut erhaltenes Skelett (zwischen 13.820 und 14.160 Jahre alt) wurde 1988 in Venedig gefunden.
Mumien
Die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Mumien war schon immer sehr wichtig für die moderne klinische Medizin. In diesem Jahr wurde der älteste Fall eines Herzinfarkts in einer 3.500 Jahre alten Mumie entdeckt, dem ägyptischen Würdenträger Nebiri, der während der Regierungszeit des ägyptischen Pharaos Thutmosis III. lebte. Die Computertomographie zeigte auch den ersten Fall von Leukämie am 7.000 Jahre alten Skelett einer Frau im Alter zwischen 30 und 40 Jahren, das 1982 in Südwestdeutschland ausgegraben wurde.
Ein 250 Jahre altes Sexspielzeug
Bei der Untersuchung von Latrinen aus dem 18. Jahrhundert stießen Archäologen in Polen auf ein 250 Jahre altes Sexspielzeug, das offenbar jemand die Toilette hinuntergespült hatte. Es handelt sich um einen gut erhaltenen Dildo bzw. künstlichen Penis mit Hoden aus hochwertigem Leder mit Borsten und einer Holzspitze.