Wenn es in Europa im Juli so heiß wird, dass die Klimaanlage im Auto die einzige Möglichkeit zu sein scheint, haben wir uns vom glühend heißen Süden abgewandt und sind dorthin gefahren, wo der Sommer nach Kiefern, Meer und Kaffee auf Holzbänken mitten im Nirgendwo duftet. In den Norden. Nach Skandinavien. Genauer gesagt – auf eine 13-tägige Reise durch Dänemark und die Westküste Schwedens. Wir erkundeten ohne genauen Plan mit unserem Geländewagen die Gegend, schliefen in der Natur, auf Campingplätzen und auf Bauernhöfen und genossen den Zauber einer Region, die viele immer noch zu Unrecht übersehen. Begleiten Sie uns auf einem Roadtrip durch Skandinavien.
Warum haben wir uns für einen Roadtrip durch Skandinavien entschieden? Skandinavien ist nicht nur ein Land der Fjorde, kalten Meere und des IKEA-Stils. Es ist ein Ort, an dem die Menschen Ruhe und die Natur Ruhe schenken, wo es im Sommer keine Touristenmassen gibt und wo man die wahre Bedeutung des Wortes findet. HyggeUnser Ziel war klar: Jeden Tag eine neue Bucht, jeden Morgen ein neuer Blick vom Bett auf dem Autodach und so wenig Google Kalender wie möglich. Reservierungen? Keine. Menschenmassen? Keine. Freiheit? 100%. Und nun geben wir euch diesen Reiseführer – mit allen Stopps, Tipps, Preisen und kleinen Details, die eure nächste Reise unvergesslich machen können.
Roadtrip durch Skandinavien – Gesamtstrecke 4200 Kilometer
Slowenien → Norddeutschland → Dänemark (Westküste) → Schweden (Westküste) → Norwegen (Grenze) → Malmö → Kopenhagen → Slowenien
Tag 1 – Transfer nach Deutschland: Campingplatz Brunautal und die Ruhe vor dem Sturm
Unsere Verlassen Sie Slowenien für einen Roadtrip durch Skandinavien Es war nicht dramatisch. Das Auto war am Vortag vorbereitet, der Kaffee stand in einer Thermoskanne, und die Straßen waren überraschend leer – als wüsste Europa, dass wir es für eine Weile hinter uns ließen. Der erste Tag war eigentlich funktional, verkehrsorientiert, aber auch magisch in seiner Einfachheit. Das Ziel: hoch genug nach Deutschland zu kommen, damit Dänemark fast in Reichweite wäre.
Am späten Nachmittag fuhren wir nach Camping Brunautal, versteckt in einem Waldstück bei Soltau, nur wenige Minuten von der Autobahnausfahrt A7 und in der Nähe von Hamburg. Der Campingplatz überraschte uns mit seiner Ruhe – Vogelgezwitscher, saubere Duschen, ebene Stellplätze und das Gefühl, endlich unterwegs zu sein. Abendessen aus dem Kofferraum, ein kurzer Spaziergang am Waldrand und die ersten Fotos – es war nicht spektakulär, aber es war Frieden vom NordwindPreis pro Nacht 37 Euro.
Tag 2 – Dänemark begrüßt uns mit Königen und Waffeln
Früh aufstehen, Frühstück und wir überqueren die deutsch-dänische Grenze. Keine Kontrollen, keine Zeremonien – nur das Schild „Danmark“ und das Gefühl, dass sich die Landschaft langsam verändert. Sie wird offener, heller, als würde sich das Licht anders öffnen. Unser erster richtiger Stopp ist Jelling, eine kleine Stadt mit einer großartigen Geschichte.
Im Jelling Museum verflechten sich Geschichte und digitale Gegenwart. Harald Bluetooth, Sohn von Gorm dem Alten, errichtete hier die legendären Jelling-Steine – heute unter UNESCO-Schutz – und festigte damit Dänemark als christliches Königreich. Das Ganze liest sich nicht wie langweilige Geschichte, sondern wie der Beginn einer nordischen Saga. Wir besuchten auch Jelling Kirche, wo die Gräber der Könige friedlich unter dem weißen Glockenturm und dem gepflegten Rasen ruhen.
Am Nachmittag ging es weiter Richtung Ringkøbing, eine charmante Stadt am Fjord. Kleine Gassen, kleine Geschäfte und Einheimische, die einen mit einem Lächeln begrüßen. Hier aßen wir unser erstes richtiges „Touristen“-Mittagessen – Pizza und Waffeln. Wir konnten uns entspannen: Der Urlaub hatte wirklich begonnen.
Das Tagesziel war Lyngvig Strand Camping, an der Nordseeküste. Kurz vor Sonnenuntergang machten wir einen Spaziergang zum Leuchtturm, der schon von weitem grüßt. Sand unter den Füßen, Wind in den Haaren und Wasser, das nicht warm – aber auch nicht zu kalt – war. Es war unser erstes Bad in Skandinavien. Zum ersten Mal spürten wir, wie Natur und Freiheit verschmelzen in Skandinavien. Preis pro Nacht 55 Euro. Eine der teureren Nächte auf unserem Roadtrip durch Skandinavien.
Tag 3 – Entlang der Küste zwischen Dünen, Bunkern und Surflegenden
Am Morgen werden wir vom Meeresrauschen und dem Ruf der Möwen geweckt. Wir beschließen, an der Küste zu bleiben und dem Pfad zwischen den Dünen zu folgen, wo unter jedem Sandkorn Geschichte verborgen liegt. An den Stränden zwischen Lyngvig und Thorsminde liegen alte Deutsche Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, wie Betondinosaurier, die die Natur langsam aufnimmt. An ihnen vorbeizugehen ist melancholisch und faszinierend zugleich – eine Erinnerung daran, dass auch die Natur Geduld hat.
v Thorsminde, einem Fischerdorf, halten wir für einen Kaffee an. Stille ist nicht Stille – es ist ein einfaches Leben, das keiner Erklärung bedarf. Wir fahren weiter nach Lemvig, eine Stadt am Fjord mit einem überraschend lebendigen Zentrum. Auf dem Marktplatz gibt es einen Lebensmittelmarkt, wo wir uns einen Burger, Fish and Chips und ein lokales Bier gönnen. Lemvig überrascht – es hat eine künstlerische Atmosphäre und eine gewisse Gelassenheit, die man leicht mit Langeweile verwechseln könnte, aber eigentlich meditativ ist.
Als die Straße wieder nach Norden abbiegt, verändert sich die Landschaft. Wiesen mit niedrigen Büschen, Weidetiere – Pferde und Kühe an jeder zweiten Kurve – und immer wieder das Gefühl, durch Postkarten zu fahren. Schließlich erreichen wir Vorupør, eine Surferstadt, in der die Boote noch immer direkt am Strand liegen, als hätte jemand vergessen, sie zum Hafen zu bringen. Hier ist das Gefühl von Freiheit greifbar.
Wir campen in Nystrup Camping Klitmøller, nur wenige Kilometer entfernt. Gehen wir zu Kaltes Hawaii – so wird diese Küste genannt, weil die konstanten Wellen Surfer aus ganz Europa anlocken. Wir sitzen auf Holzbänken und schauen jemandem zu, der die perfekte Welle reitet. Kein Applaus, keine Preise – nur Kontakt mit der Natur. Die Schönheit der Stille. Preis pro Nacht 53 Euro in der Freizone.
Tag 4 – Dünen, Vögel und ein wandernder Leuchtturm
Was bringt uns der heutige Roadtrip durch Skandinavien? Am Morgen geht es weiter durch Nationalpark Thy, die uns in eine fast mythologische Landschaft einhüllt. Hohe Kiefern, Sümpfe, Dünen, die sich wie Wellen zur Küste ausbreiten – alles wirkt wie eine Landschaft, in der ein skandinavischer Gott problemlos wandeln könnte. Wir halten kurz an Lund Fjordkanal, wo ein hölzerner Aussichtsturm zum Verweilen einlädt, um die Vögel zu beobachten. Und die Stille. Hier ist nichts – und das ist das Beste, was dieser Ort zu bieten hat.
Wenn wir uns dem Norden nähern, wenden wir uns dem berühmten Leuchtturm Rubjerg Knude, das nicht nur wegen der Aussicht interessant ist, sondern weil es 2019 tatsächlich 70 Meter landeinwärts versetzt wurde, um zu verhindern, dass es ins Meer fällt. Und das – ein ganzer Leuchtturm mit einem Gewicht von 720 Tonnen! Der Weg entlang der Düne dorthin ist körperlich nicht anstrengend, aber der Wind lässt nicht nach, überall liegt Sand – doch wenn man das Plateau beim Leuchtturm betritt und Richtung Horizont blickt, vergisst man alles.
Die Sonne geht bereits unter, als wir ankommen Hirtshals, eine Fährstadt und der letzte große Badeort vor dem hohen Norden Dänemarks. Obwohl wir schnell daran vorbeifahren, ist es interessant zu wissen, dass von hier aus Fähren nach Island und zu den Färöer-Inseln ablegen – als wäre es ein echtes „Tor zum Norden“.
Wir beenden den Tag in Tannisby. Diese Stadt ist als Testgelände für die europäische Auto des JahresJedes Jahr testen hier Autohersteller ihre Fahrzeuge bei jedem Wetter – auch am Strand. Wir hatten Pech – es war Flut, So haben wir eines der besten Eis der ganzen Reise gegessen.
Tannisby Camping begrüßt uns mit einem zauberhaften Ausblick und es scheint, als wären wir dem Ende der Welt einen Schritt näher. Preis pro Nacht 45 Euro.
Tag 5 – Rabjerg Mile und Skagen: Wo die Meere aufeinandertreffen und die Zeit ihre Orientierung verliert
Am Morgen empfängt uns frische Luft und ein Wind, der uns dazu bewegt, eine leichte Daunenjacke aus unserer Reisetasche zu holen. Nichts passiert – heute erwartet uns ein Tag, den man durchaus als „zwischen Dünen und Meer“ beschreiben könnte. Der erste Stopp ist Rabjerg Mile, die größte Wanderdüne Europas. Wenn man sich ihr nähert, fühlt es sich an, als hätte man am Rande der Sahara geparkt, nicht am Rande Nordeuropas. Im Nu ist man winzig, und die Fußabdrücke verschwinden im Wind, bevor man sich überhaupt umdreht. Sand rieselt über den Brillenrand, in den Mund und zwischen die Finger – doch gleichzeitig weiß man: Es gibt keine vergleichbare Landschaft.
Wir fahren weiter in Richtung Skagen, am äußersten Rand des dänischen Festlands, wo Nord- und Ostsee aufeinandertreffen. Normalerweise sind wir skeptisch, wenn es um Orte geht, die man unbedingt gesehen haben muss, aber Grenen ist eine Ausnahme. An der Spitze einer sandigen Landzunge steht man auf einem schmalen Grat zwischen zwei Welten: Die Strömungen treffen an einer sichtbaren Trennlinie aufeinander, als hätte jemand eine Linie ins Meer gezogen. Auf der einen Seite Wellen, auf der anderen ruhiges Wasser. Neben uns sonnt sich eine Robbe – fast so, als würde ein ortskundiger Reiseführer das tägliche Schauspiel beobachten. Ein Picknick am Strand bekommt hier eine ganz neue Dimension. Es ist diese Freiheit, die ein Roadtrip durch Skandinavien schenkt.
Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang SkagenDie Stadt ist berühmt für die Künstler des 19. Jahrhunderts, die wegen des besonderen Lichts hierher kamen. Heute wird dieses Licht von den gelben Häusern mit ihren Backsteindächern, den Fischerbooten im Hafen und den Radfahrern gebrochen. Ein Spaziergang durch das Zentrum ist wie eine leicht antik anmutende Postkarte, auf der man sich wie in einem stillen Gemälde fühlt.
Den Abend verbringen wir auf dem Campingplatz. Skagen South Beach, perfekt eingerichtet, nur wenige Schritte vom Strand entfernt. Müde, sandig und glücklich – hier gibt es kein Drama. Nur ein Abend, den man mit dem sanften Rauschen des Windes und dem Gefühl ausklingen lässt, dass sich der Norden wirklich in seiner vollen Schönheit gezeigt hat. Preis pro Nacht 52 Euro.
Tag 6 – Über das Meer nach Schweden und hinein in die wilde Freiheit
Am nächsten Tag ziehen wir um – von Dänemark nach Schweden. Die Fähre von Frederikshavn nach Göteborg ist nicht nur ein Transportmittel – sie ist ein echtes Übergangsritual. Die Fahrt ist ruhig, komfortabel und mit genügend Ausblick auf die Küste, sodass keine Langeweile aufkommt. Es gibt ein Café an Bord, Lounges im Innenbereich und ein Sonnendeck – ideal, um Seevögel zu beobachten und Eindrücke in einem Tagebuch festzuhalten (falls Sie noch altmodisch sind). Der Ticketpreis für ein Fahrzeug und drei Personen beträgt 282 Euro – wir haben es am Vortag online gekauft. Wir gehen an Bord der Fähre und setzen unseren Roadtrip durch Skandinavien nach Schweden fort.
Nach fast vier Stunden auf dem Schiff betreten wir schwedischen Boden mit dem Gefühl, erneut eine unsichtbare Grenze in eine andere Welt überschritten zu haben. Doch Schweden holt uns schnell wieder in die Realität zurück – sämtliche Campingplätze in und um Göteborg sind belegt.
Keine Panik, in der Overland-Welt hat man immer einen Plan B in der Hinterhand. Dankbar für die schwedische Herrschaft „Recht auf Zugang der Öffentlichkeit“, die Natur zulässt, wenn man Umwelt und Menschen respektiert, fahren wir aus der Stadt raus und finden einen wunderschönen Platz am Wasser in der Nähe der Stadt Nordon. Der Parkplatz mit Bänken, Toiletten und Bademöglichkeit war mehr als nur ein Plan B – es war ein stilles Juwel, das man nicht im Reiseführer findet. Abends gönnten wir uns Pasta aus dem Kofferraum, Wein aus Alugläsern (das Leben im Auto ist voller Improvisation) und eine Aussicht, die man für 300 Euro pro Nacht im Hotel bekommen würde.
Tag 7 – Marstrand und Smögen: Felsen, Wald und Waffeln
Der nächste Morgen beginnt mit einem Sprung in die Ostsee – kalt, aber klar. Ein perfektes Erwachen, an das man sich gewöhnt und das man Monate später vermisst.
Wir setzen unsere Reise nach Marstrand fort, einer schwedischen Insel, die mit der Fähre in fünf Minuten erreichbar ist. Wenn man das Auto auf dem Festland stehen lässt und die Insel betritt, spürt man eine Veränderung. Keine Autos, keine Hektik – nur Felsen, Kiefern und marinerote Holzhäuser.
Auf der Insel begrüßt uns die Festung Carlsten, ein Blick auf den Schärengarten und eine wunderschöne Rundstrecke um die Insel. An jeder Kurve könnte ich anhalten und einen Film über skandinavischen Frieden drehen. Zurück auf dem Festland beschließen wir, unsere Reise nach Smögen fortzusetzen – und das ist eine jener Entscheidungen, die die Erinnerung an den Sommer prägen. Ohne Ausreden ist dies eine der schönsten Überraschungen, die uns dieser Roadtrip durch Skandinavien beschert hat.
Smögen ist ein schwedisches Wunder: ein Fischerdorf mit einer Holzpromenade, Geschäften und Cafés direkt am Wasser. Alles ist ordentlich, aber nichts wirkt künstlich. Holzhäuser in allen Pastelltönen reflektieren das Licht, das Wasser wiegt die Boote sanft, und wir stehen da mit einem Eis in der einen Hand, einer Waffel in der anderen und dem leisen Gefühl, den schwedischen Jackpot geknackt zu haben.
Wir entscheiden uns zu schlafen Stellplätze für Wohnmobile etwas außerhalb des Zentrums. Ein 15-minütiger Spaziergang zurück in die Stadt am Abend bedeutet Sterne ohne Stadtlichter und ein Gespräch beim Tee, das erst endet, als wir von einem leichten Regen überrascht werden. Der Parkpreis für 24 Stunden beträgt 35 Euro.
Tag 8 – Wandern Sie zu den roten Felsen des Ramsvikslandet und beobachten Sie die Sterne in Fjällbacka
Wir wachen mit dem Gefühl auf, dass der Sommer hier anders ist – er ächzt nicht unter der Last der Touristen, er ermüdet uns nicht mit Hitze, sondern lädt uns ein, uns zu bewegen. Wir machen uns auf den Weg nach Ramsvikslandet, wo uns eine ganz besondere Landschaft erwartet. Rote Granitfelsen, an denen sich ein kleiner Pfad direkt am Meer entlangschlängelt, führen uns durch eine der fotogensten Wanderungen der gesamten Route. Hier gibt es keine Wälder, keine Schatten – nur Küste, Felsen und Stille, unterbrochen von gelegentlichen „Brrrrrrrr“ eines Wanderers auf der anderen Seite.
Die Sonne treibt uns langsam vorwärts, um Fjällbacke, bekannt aus Camilla Läckbergs Kriminalromanen, aber auch für die schöne Aussicht vom Aussichtspunkt King's GapDer Aufstieg ist nicht lang, aber die Belohnung ist unbezahlbar: die gesamte Küste, die kleinen Inseln und die Fischerboote wie von einem Modell. Die Stadt hat eine Seele: Im alten Hafen halten die Einheimischen für einen Plausch an, die Geschäfte mit handgefertigten Waren laden Sie mit einer Einfachheit ein, die nicht „touristisch“, sondern aufrichtig ist.
Fjällbacka Camping ist unser Zuhause für die Nacht. Und dort treffen wir – ganz zufällig – zwei Slowenen (die ersten, die wir unterwegs getroffen haben), ein nettes Rentnerpaar, das von Malmö (mehr als 400 km!) mit dem Fahrrad hierhergekommen ist. Ich gebe zu, zuerst haben wir sie bewundert, dann beneidet. Abends klettern wir in unser Zelt aufs Dach und schauen uns den Sonnenuntergang an, der an diesem Abend bis fast 23 Uhr anhielt. Gespräche über das Leben, Stille ohne Erklärungsbedarf und die Sonne, die nicht schläft – das ist Skandinavien. Preis für die Nacht 32 Euro.
Tag 9 – Norwegen für einen Vormittag und etwas Einkaufstherapie auf dem Weg nach Süden
Wir wachen mit dem Gefühl auf, dass etwas fehlt. Etwas, das wir noch nicht getan haben. Und dann stellen wir fest – Norwegen ist nur eine Stunde entfernt. Kein Problem: Wir lenkten nach Nordwesten und fuhren über die Grenze. Die Landschaft wurde noch rauer, grüner, noch nordischer. Die Straße ist einsam, der Straßenrand mit Kiefern bewachsen, während in der Ferne das Rauschen eines Wasserfalls zu hören ist.
Elgafossen Direkt an der Grenze zwischen Schweden und Norwegen befindet sich ein Wasserfall – und genau dort, auf einer Holzbrücke über rauschendes Wasser, betreten wir ein anderes Land. Keine Orientierungspunkte, nur die norwegische Flagge und eine Kamera in der Hand. Die kurze Wanderung zum Aussichtspunkt gibt uns das Gefühl, ein Stück weiter gekommen zu sein, eine andere Welt – wenn auch nur kurz – berührt zu haben.
Auf dem Rückweg ziehen Wolken über der Straße auf und wir nutzen die Gelegenheit, Hede Fashion Outlet, wo die bekanntesten schwedischen Marken ansässig sind: Didriksons, Peak Performance, Björn Borg, Haglöfs und noch ein paar andere, die wahrscheinlich nur Skandinavier und Slowenen in wasserdichten Jacken zu schätzen wissen. Wenn Sie hier eine Softshell kaufen, sind Sie beim nächsten Ausflug in die Berge mindestens 30 % stylischer.
Wir kommen am Abend an. Falsterbo Resort, ein riesiger, modern eingerichteter Campingplatz direkt am Strand. Der Campingplatz ist ruhig, es gibt genügend Stellplätze und alles scheint sich zu entschleunigen – als ob wir wüssten, dass unser nordisches Märchen langsam zu Ende geht. Preis pro Nacht 53 Euro.
Tag 10 – Öresundbrücke, Kopenhagen und der dänische Hotdog, der den Tag rettet
Am Morgen stehen wir vor der Entscheidung: Über die Brücke springen oder zurück ins Landesinnere? Natürlich, wenn man die Möglichkeit hat, die ikonische Öresundbrücke, da überlegt man nicht lange. 16 Kilometer Die lange Verbindung zwischen Malmö und Kopenhagen, eine Kombination aus Brücke und Unterwassertunnel, ist ein technisches Wunderwerk und ein landschaftliches Paradies. Die 60 Euro Maut sind zwar nicht gerade wenig, doch der Anblick – die Brücke scheint im Nebel zu schweben, das Auto gleitet durch die Luft – bleibt für immer in Erinnerung.
Sie können keinen Roadtrip durch Skandinavien machen, ohne einen Zwischenstopp einzulegen in Kopenhagen. Es empfängt uns mit feuchter Luft und bewölktem Himmel, was unsere Lust, die Stadt lange zu erkunden, schnell dämpft. Aber dann sagen wir uns: „Man weiß nie, wann man wiederkommt.“ Also parken wir in der Nähe von Nyhavn, dem bunten Fischerviertel, und springen auf Bootstour durch die Kanäle. 20 € für 3 Personen, eine Stunde, ein Boot und die ganze Geschichte der Stadt. In dieser Zeit sehen wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten: Die kleine Meerjungfrau, die Oper, den Königspalast, moderne Stadtviertel, die wie ein Katalog skandinavischen Minimalismus aussehen … und das alles vom Wasser aus, ohne Verkehrschaos.
Nach dem Aussteigen packt uns der Hunger. Und in Kopenhagen heißt das vor allem: ein Hotdog. Aber kein gewöhnlicher. Es ist der legendäre, dänische Hotdog mit knusprigen Zwiebeln, Sauce und Essiggurken. Bewertung? 10/10, und das ohne Sentimentalität. Der Preis für einen Hotdog beträgt 8 Euro.
Wir beenden den Abend auf Tarup Strand Camping, irgendwo zwischen grünen Weiden und blauem Himmel. Der letzte dänische Abend. Die letzte Nordbucht. Und der Wind, der wie ein stilles Dankeschön klingt. Preis pro Nacht 43 Euro.
Tag 11 – Mit Rückenwind Richtung Süden, doch meine Seele noch immer im Norden
Gerne wären wir am Vormittag geblieben. Doch das Wetter eilt uns erneut davon – Regen ist angesagt, und die Skandinavier kennen das. Wenn sie „Regen“ sagen, meinen sie genau das. Wir beschließen, uns auf den Heimweg zu machen, aber ohne Eile. Wir fahren durch die grüne Landschaft Jütlands, vorbei am Dorf Ribe, vorbei an Weiden, auf denen Pferde friedlich kauen und Kühe aussehen, als kämen sie gerade von einer Massage. Jeder Kilometer zurück Richtung Süden fällt uns etwas schwerer – nicht wegen der Müdigkeit, sondern wegen des Gefühls, etwas ganz Besonderes zurückzulassen.
Als der Abend naht, befinden wir uns in der Gegend Leipzig, wo mit ein wenig Recherche über die Anwendung Park4Night Wir finden etwas Ungewöhnliches: einen Parkplatz auf einem ländlichen Bauernhof in einem Dorf Landsberg. Als wir parken, erwartet uns ein Schild: „Morgens können Sie Eier, Gemüse und Honig mitnehmen – freiwillige Beiträge in einer Kiste.“ Solche Orte findet man nicht – sie finden einen. Den Abend verbringen wir zwischen den Feldern, Stille und Lachen. Keine Nordsee mehr, keine Dünen mehr, aber das Gefühl von Freiheit ist im Auto geblieben. Preis für die Nacht 15 Euro.
Tag 12 – Zurück in die Realität, mit ein wenig Sand und viel Dankbarkeit
Morgens weckt uns der Geruch der Erde. Echt, leicht feucht, eine Mischung aus Heu und noch nicht gefallenem Regen. Während wir das letzte Frühstück unterwegs zubereiten – frische Eier, Brot vom Bäcker von vorgestern und Kaffee – fährt langsam ein älterer Herr auf einem Traktor vom Hof heran. Er sagt nicht viel, hebt nur grüßend die Hand. Und das reicht.
Der letzte Tag der Reise ist lang. Nicht wegen der Kilometer, sondern weil wir wissen, dass es das Ende ist. Die Heimkehr ist ruhig, jedes Gespräch ein wenig leiser. Unterwegs schauen wir noch einmal auf die Navigation, blicken in den Rückspiegel und geben uns zu – das war nicht nur eine Reise, es war die Erfahrung, anders zu leben. In einem Geländewagen, ohne Fahrpläne, ohne Vorreservierungen, aber mit mehr als genug Zuversicht, dass wir jeden Tag etwas Schöneres finden werden, als wir es uns je erträumt haben.
Wenn wir in unsere Heimatstraße einbiegen, wirkt alles etwas kleiner, ruhiger, beschaulicher. Doch genau das macht den Reiz der Reise aus – die Heimat wird neu für uns. Das Auto wird noch lange nach Skandinavien riechen. Und wenn irgendwo im Auto noch ein Sandkorn auf dem Boden liegt, wissen wir, dass wir irgendwo waren, wo es einfach... richtig war.
Fazit: Skandinavien ist kein Reiseziel. Es ist ein Gefühl.
Wenn Sie mit dem Van reisen, Wohnmobil Oder einfach nur der Wunsch nach einem Ort, an dem die Zeit keine Regeln kennt? Dann ist ein Roadtrip durch Skandinavien der ultimative Sommerurlaub. Nicht wegen des Adrenalins, sondern wegen der Langsamkeit. Nicht wegen des Luxus, sondern wegen der Einfachheit. Und ja – nicht wegen der Sehenswürdigkeiten, sondern wegen des Gefühls, dort zu sein, wo man wirklich man selbst sein kann.