Der Tag, an dem Abwasser nicht mehr Abwasser, sondern braunes Gold ist, ist nicht mehr fern. Wissenschaftler haben eine revolutionäre Methode entdeckt, die Exkremente zu einem der potenziellen Brennstoffe der Zukunft macht.
Die Verwendung von Fäkalien zur Verarbeitung zu Kraftstoff ist keineswegs neu. Wir haben es Ihnen vor zwei Jahren vorgestellt der erste Bus, der auf Poop fährt (Bio-Bus). Doch bisher galt Schlamm als ungeeignete Zutat, weil er zu feucht und damit zu energieaufwändig und teuer ist. Aber jetzt sind sie Wissenschaftler des amerikanischen Staatslabors Pazifischer Nordwesten eine Verarbeitungsmethode entdeckt, die das Trocknen praktisch überflüssig macht.
Was die Erde in Millionen von Jahren geschaffen hat, können wir heute in wenigen Minuten erschaffen
Forscher haben nämlich eine Möglichkeit entwickelt, Klärschlamm in eine erdölähnliche Substanz umzuwandeln, indem sie ihn durch Druckrohre pumpen. Eine Technologie namens Hydrothermale Verflüssigung, das geologische Prozesse auf der Erde mit hohem Druck und hoher Temperatur nachahmt, ermöglicht es uns, in wenigen Minuten das zu erschaffen, was die Erde Millionen von Jahren braucht, um es zu erschaffen. Die durch diesen Prozess gewonnene Substanz ähnelt Rohöl, mit einigen Beimischungen von Sauerstoff und Wasser. Biokraftstoff wird dann durch die üblichen Verarbeitungsverfahren hergestellt, die zur Verarbeitung von Rohöl verwendet werden.
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Der durchschnittliche Amerikaner würde 2 bis 3 Liter Biokraftstoff pro Jahr „erzeugen“.
Wissenschaftler haben berechnet, dass US-Bürger jeden Tag 128 Milliarden Gallonen Abwasser produzieren, wodurch 30 Millionen Barrel Biokraftstoff pro Jahr erzeugt werden könnten. Der durchschnittliche Amerikaner würde somit 2 bis 3 Liter Biokraftstoff pro Jahr erzeugen. Auch für landwirtschaftliche Abwässer, deren Menge keinesfalls zu vernachlässigen ist, kann das hydrothermale Verflüssigungsverfahren eingesetzt werden. Der beliebte Satz „Die Zukunft liegt in der Scheiße“ und „Ich kacke kein Geld“ könnte bald eine ganz neue Bedeutung bekommen.
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PNNL.gov