Willkommen im digitalen Dschungel, wo Bürobedarf zum neuesten Schönheitsaccessoire wird. Ein Trend, den niemand erwartet hat (aber wir haben ihn trotzdem bekommen) – Gummibänder an den Ohren für weniger Schwellungen und straffere Haut.
Tick Tack, dieser bodenlose Brunnen voller seltsamer, lustiger und manchmal wundersam wirksamer Schönheitstricks, hat wieder zugeschlagen. Diesmal in Form von … Gummibändern. Ja, Sie haben richtig gelesen – ganz gewöhnliche Gummibänder, wie man sie normalerweise in einer Schublade mit alten Batterien, Heften aus der Grundschule und verlorenen Schlüsseln von unbekannten Schlössern findet.
Beanspruchen? Das Anlegen eines elastischen Bandes über das Ohr für 10 bis 30 Minuten soll den Lymphabfluss anregen und so Schwellungen im Gesicht reduzieren. Das Ergebnis soll ein definierteres Gesicht, betonte Wangenknochen und weniger morgendliches „Panda“ um die Augen sein.
Und wenn das für Sie wie die Schönheitsversion einer urbanen Legende klingt, sind Sie nicht allein.
Woher kam diese Idee?
Wie viele andere Trends verweist auch dieser auf seine angeblichen Wurzeln in Südkorea – der Welthauptstadt innovativer Kosmetik, wo die tägliche Gesichtspflege oft einem Laborritual gleicht. Dieses elastische Experiment wird nun jedoch zwischen dem sorgfältigen Auftragen von Seren und Essenzen eingeführt und soll nahezu wundersam wirken.
@drdavidkim Jeder in Korea im Moment #Dermatologe #Dermatologie #drdavidkimderm #beautyhacks #beauty #Hautpflege #Lymphdrainage #kbeauty #Kkoreanisch #learnontiktok #skintok ♬ Originalton – Taylor Dean
Der scheinbar einfache Trick funktioniert, indem Sie ein Gummiband um Ihr Ohr spannen – fest genug, dass Sie etwas spüren, aber nicht so fest, dass Sie anfangen, Ihre Lebensentscheidungen in Frage zu stellen. Ziel ist es, den Lymphfluss im Gesicht anzuregen und dadurch Schwellungen und Schwellungen zu reduzieren.
Wissenschaft oder Selbsttäuschung?
Aber hier wird es kompliziert. Lymphdrainage ist eine bewährte Technik – sie wird von professionellen Therapeuten eingesetzt, um Schwellungen zu reduzieren, die Durchblutung zu verbessern und sogar den Körper zu entgiften. Doch diese Technik erfordert präzise, fachmännisch ausgeführte Massagebewegungen, die den Lymphbahnen durch Hals, Gesicht und Körper folgen.
Ohren? Nun, der Lymphkreislauf findet nicht primär dort statt. Es gibt zwar Lymphknoten hinter den Ohren, das stimmt, aber ein Gummiband um das Ohr zu binden, ist eher so, als würde man einen Schlauch zusammendrücken, in der Hoffnung, dass das Wasser schneller fließt. Nicht gerade eine brillante Hydraulik.
Darüber hinaus sind in den Ohren viele Nerven vorhanden, sodass zu starkes Drücken eher zu Migräneanfällen als zu einem schlankeren Gesicht führt.
Warum machen das dann alle?
Ganz einfach: weil TikTok als moderne Version des volkstümlichen Geschichtenerzählens fungiert. Ein Benutzer postet ein Video mit dem „Beweis“, dass der Trick funktioniert. Es folgt eine Lawine von Nachahmern, begeisterten Kommentaren, Vorher-Nachher-Vergleichen und plötzlich dienen Ohrgummis nicht mehr nur dem Blumenstrauß, sondern der morgendlichen Gesichtspflege.
@kirtitewani Ja, es funktioniert! @Dr. David Kim ♬ Originalton – Kirti Tewani
Bei dieser Flut an Sofortlösungen für die Schönheitspflege handelt es sich nicht unbedingt um böswillige Fehlinformationen – oft ist es eher Ausdruck eines kollektiven Wunsches nach schnellen, einfachen Lösungen. Eine Art modernes Beauty-Placebo, verpackt in einen ästhetischen Filter und einen 15-sekündigen Soundtrack.
Abschluss? Bewahren Sie die Gummibänder im Büro auf.
Auch wenn die Versuchung groß ist – wer hätte schließlich nicht Lust auf ein kostenloses „Facelift“ beim Kaffeetrinken – muss man zugeben, dass dieser Trend nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, sondern vielmehr auf der visuellen Selbstbestätigung im digitalen Spiegel.
Eine echte Reduzierung der Schwellungen lässt sich nach wie vor am besten mit klassischen Methoden erreichen: Lymphdrainage, ausreichend Schlaf, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und – überraschenderweise – weniger Stress. Gummibänder sollten ihrem ursprünglichen Zweck treu bleiben: Dinge zu verbinden, nicht Ihr Gesicht.