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GPT-4.5: Die künstliche Intelligenz, die Menschen glauben ließ, sie sei menschlich – und der Turing-Test

GPT-4.5
Foto: Jan Macarol / Ai art

GPT-4.5, das neueste künstliche Intelligenzmodell von OpenAI Labs, hat als erstes den berühmten Turing-Test erfolgreich bestanden. In einer aktuellen wissenschaftlichen Studie glaubten 73 %-Teilnehmer, sie würden mit einer echten Person kommunizieren – und nicht mit einem Algorithmus. Dies ist zwar eine beeindruckende Leistung, wirft aber auch einige ziemlich beängstigende Fragen auf.

Im Jahr 1950 stellte Alan Turing eine einfache Frage: Kann eine Maschine denken? Und wenn er nicht genau denkt, kann er dann einen Menschen zum Denken überreden? So entstand der berühmte Turing-Test – der ultimative Test für künstliche Intelligenz. Also, GPT-4.5 Nun scheint es, als hätte er es zum ersten Mal in der Geschichte wirklich ertragen. Doch bevor wir anfangen, der Maschine zu applaudieren, wollen wir einen Blick darauf werfen, was das eigentlich bedeutet – und warum wir uns Sorgen machen könnten.

Wie hat GPT-4.5 die Menschheit getäuscht (oder hat es das getan)?

Die Wissenschaftler Cameron Jones und Benjamin Bergen von der University of California, San Diego, haben in einer auf arXiv veröffentlichten Studie (Quelle: arxiv.org), führte ein Experiment durch, bei dem die Teilnehmer in 500 Textkonversationen herauszufinden versuchten, wer ein Mensch und wer eine künstliche Intelligenz war. In jedem Gespräch interagierten sie mit zwei Gesprächspartnern – einem Menschen und einem KI-Modell – und hatten genau fünf Minuten Zeit, um eine Entscheidung zu treffen.

Ergebnisse? GPT-4.5 überzeugte 73 %-Testpersonen davon, dass es sich um die echte Person handelte – erfolgreicher als tatsächliche menschliche Gesprächspartner! Wenn das kein digitales Wunder ist, dann wissen wir nicht, was es ist.

Echte Menschen, die als Kontrollgruppe teilnahmen, wurden erfolgreich als Menschen identifiziert nur in 67 %-Fällen.

Was ist das Erfolgsgeheimnis?

Es ging nicht nur um reine Verarbeitungsleistung oder Verständnis. Der Schlüssel lag im „Persona Prompt“ – einem Befehl, der GPT-4.5 dazu brachte, sich wie ein introvertierter, etwas zynischer junger Mensch zu verhalten, der den aktuellen Internetjargon verwendet. Und wenn man ihn einmal im Detail betrachtet, stellt sich heraus, dass eine solche Figur durchaus plausibel erscheint. Vielleicht sogar zu viel.

Andere getestete Modelle schnitten deutlich schlechter ab:

  • LLaMa-3.1: 56 % Leistung
  • GPT-4o: 21 % Leistung
  • ELIZA (legendärer Chatbot aus den 60ern): 23 % Leistung
GPT-4.5
Foto: Jan Macarol / Ai art

Bedeutet dies, dass GPT-4.5 wirklich intelligent ist?

Nicht genau. Der Turing-Test misst nicht Bewusstsein, Verständnis oder tiefe Intelligenz – er misst die Fähigkeit zur Nachahmung. GPT-4.5 hat also gelernt, wie man wie ein Mensch aussieht, aber nicht, wie man ein Mensch wird. Oder wie Wissenschaftler sagen: „Das Modell weiß nicht, dass es weiß.“ Dieser Unterschied ist wichtig. Wir können sagen, dass GPT-4.5 ein Meister des Bluffs ist, ein Illusionist in der Welt der Algorithmen. Doch solche Illusionisten können, wenn sie falsch eingesetzt werden, schnell zu Betrügern werden.

Warum sollten wir uns darüber Sorgen machen?

Wenn KI Menschen besser imitieren kann als diese selbst, was bedeutet das für die Online-Identitätsprüfung, für Beziehungen und für die Manipulation der öffentlichen Meinung? Könnte KI in Zukunft Kolumnen schreiben, Interviews führen und Wähler überzeugen?

Die Forscher betonen, dass die Gesellschaft ernsthaft darüber nachdenken muss, wie wir solche mächtigen Modelle regulieren. Derzeit kann jeder mit nur wenigen Klicks überzeugende Fake-Konversationen, Kommentare, Meinungen … und wer weiß, was noch alles folgt, generieren.


Fazit: Haben wir bereits AGI?

GPT-4.5 ist nicht nur ein weiterer intelligenter Chatbot. Es ist ein Meilenstein. Es ist der Beweis, dass wir in eine neue Ära eingetreten sind – eine Ära, in der Maschinen Sprache nicht nur verstehen, sondern sie mit einer solchen Subtilität und einem solchen Kontext verwenden, dass sie sogar uns täuschen.

Das ist faszinierend. Das ist beängstigend. Das ist die Zukunft.

Und die Zukunft, so scheint es, kann ziemlich gut tippen.

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