Die britische Krimi-Miniserie „The Game“, die derzeit auf Pickbox NOW läuft, erzählt die Geschichte eines ehemaligen Kriminalbeamten im Ruhestand, der sich noch lange nicht aus der Kriminalität zurückgezogen hat. Die Serie, die wie ein Produkt der BBC-Schule „Psychothriller mit britischem Touch und schäbigem Charme“ wirkt, ist ein weiterer Hit in einer Reihe von Hits, die es schaffen, aus vier Episoden das Beste herauszuholen: Spannung, Paranoia und die bohrende Frage: Ist er real oder passiert ihm das nur?
Huw Miller: Im Ruhestand, aber keineswegs ruhig
Jason Watkins (Die Krone, Rechts) spielt nicht die Rolle von Huw Miller – er Leben Ein ehemaliger Detektiv, der versucht, sich von seiner Polizeimarke zu verabschieden, aber seine Vergangenheit packt ihn am Kragen und zieht ihn zurück ins Spiel. Und nicht nur ins Spiel – in Das SpielWir begleiten Miller durch eine Zeit, in der er eigentlich Tee trinken, Tauben füttern und emotionale Zusammenbrüche vermeiden sollte. Stattdessen bekommt er einen Nachbarn. Und nicht irgendeinen – Patrick Harbottle. Robson Green (das sonst so freundliche Gesicht des britischen Fernsehens) glänzt hier überraschend in der Rolle „unangenehm freundlich“ ein Nachbar, der entweder:
a) Serienmörder,
b) ein völliger Psychopath,
c) ein durch und durch netter Mann mit sehr schlechtem Timing.
Die Spannung, die einen von der ersten Zeile an packt: „Catch you later“
Und hier beginnt es – nicht nur ein Spiel, sondern ein psychologisches Duell. Patricks unschuldiger Satz „Bis später“ lässt in Huws Kopf die Alarmglocken schrillen. Warum? Weil es genau der Satz ist, den der berüchtigte „Ripton Stalker“ benutzte – ein berüchtigter Fall, der Huws Karriere, seinen Ruf und seinen Verstand zerstörte.
Im Nu wird Huw zum Nachbarn, der „zufällig“ mit einer Tüte voller Müll vor der Tür steht und kontrolliert, wer die Post ausleiht. Und die Zuschauer? Wir treiben mit ihm in eine Spirale aus Paranoia, Misstrauen und (un)gerechtfertigter Besessenheit. Jede Folge zieht uns in einen Psychothriller, eher wie ein Kriminalroman, in dem es zunehmend schwieriger wird, zu unterscheiden, wer Jäger und wer Beute ist.
Eine Produktion, die blufft wie ein Pokerprofi
Interessant: Die Serie, die in einem typisch englischen Viertel spielen soll, wird tatsächlich an malerischen Orten im Baskenland und in Cuenca, Spanien, gedreht. Und während die Einheimischen dort wahrscheinlich noch nie eine klassische englische Teekanne gesehen haben, ist das Bühnenbild Verkauf die Illusion des vorstädtischen Englands mit bemerkenswerter Präzision.
Die Serie erfindet das Rad nicht neu. Ja, wir haben alle klassischen Elemente: einen traumatisierten Detektiv, einen Killer, der … vielleicht Rückkehr, die Familie, die nicht glaubt, die Polizei, die mit den Augen rollt. Aber das alles ist mit so viel Raffinesse und Intensität gemacht, dass vier Episoden während sie vorbeifliegenUnd genau das ist die größte Stärke. Das Spiel – kann einfach und doch angespannt sein wie eine britische Teekanne, die kurz vor dem Überkochen steht.
Watkins + Green = eine Kombination, die die Serie aufwertet
Jason Watkins verleiht der Serie mit seiner fragilen und doch unnachgiebigen Interpretation von Miller eine emotionale Tiefe, die die Zuschauer mitreißt. Der wahre Joker in diesem Spiel ist jedoch Robson Green, der seine übliche freundliche TV-Persönlichkeit völlig hinter sich lässt. Sein Patrick ist voller stiller Bedrohung, Zweideutigkeit und ... Lächeln, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Denn in diesem Spiel weiß man nie: Ist ein Lächeln freundlich oder tödlich?
Eine Serie, die mehr ist als nur „ein weiteres britisches Krimidrama“
Das Spiel ist ein Beweis dafür, dass Channel 5 (in Zusammenarbeit mit Pickbox JETZT) versteht es, eine Geschichte zu erschaffen, die kurz, prägnant und an einem Abend ansehbar ist – ideal für alle, die ein intensives Detektiverlebnis ohne den Marathon von zehn Staffeln erleben möchten.
Ja, einige Handlungsstränge sind wiedererkennbar, ja, die Enthüllung hätte auch später kommen können, und ja – einige Charaktere reagieren, als hätten sie noch nie in ihrem Leben eine Krimiserie gesehen. Aber all das verzeiht man der Atmosphäre, dem Schauspiel und dieser süß-schmerzhaften Spannung, die einen packt und bis zum letzten Bild nicht mehr loslässt.