Lavendel ist nicht nur eine Pflanze, die nach Urlaub duftet, sondern eine wahre grüne Ikone des mediterranen Gartens. Er ist elegant, unprätentiös und unglaublich dankbar – aber nur, wenn wir ihn richtig pflegen. Zu den wichtigsten Aufgaben, die seine Gesundheit und Blüte bestimmen, gehört der Schnitt. Auf den ersten Blick mag es einfach erscheinen – man nimmt eine Schere und schneidet, aber was kann schon schiefgehen? Nun ja, eigentlich ziemlich viel. Ein falscher oder schlampiger Schnitt kann weniger Blüten, mehr Holz und einen unansehnlichen Busch bedeuten, der eher einer vergessenen Hecke als der Provence ähnelt. Schauen wir uns an, wie man Lavendel schneidet.
Warum es wichtig ist, zu wissen, wie man beschneidet Lavendel? Wenn Sie schon einmal die wunderschön geformten Lavendelbüsche in botanischen Gärten oder diese perfekten kleinen Gärten in Südfrankreich bewundert haben, verraten wir Ihnen ein Geheimnis: Sie sind alle dort. präzise geplante Schnitte, durchgeführt bei zur richtigen Zeit am richtigen OrtDamit Ihr Lavendel im nächsten Jahr nicht nur überlebt, sondern auch üppig blüht, haben wir einen Leitfaden erstellt, der die Tricks verrät, die jeder Gartenkoch kennt.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, Lavendel zu schneiden?
Zunächst muss zwischen zwei Hauptschnittperioden unterschieden werden: Sommer und Frühling. Hauptschnitt findet statt nach dem Ende der Blüte, was normalerweise bedeutet Ende August bis Mitte SeptemberZu diesem Zeitpunkt befindet sich die Pflanze noch im aktiven Wachstum, sodass sie sich nach dem Schnitt erholen, abhärten und auf den Winter vorbereiten kann. Verschieben wir den Schnitt auf Herbst oder sogar Winter, wenn die Vegetation bereits ruht, riskieren wir Schäden und eine langsame Erholung.
Ein Frühjahrsschnitt ist nicht notwendig, aber erfahrene Gärtner tun dies oft als einfache DesignkorrekturIm März oder April, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, werden erfrorene, trockene oder unregelmäßig wachsende Triebe entfernt, um ein harmonisches Wachstum zu fördern. Wichtig dabei ist: im Frühjahr nicht zu spät schneiden, denn dadurch entziehen Sie dem Lavendel Energie, die er sonst in neues Wachstum investieren würde.
Wie schneidet man Lavendel, damit er wieder üppig blüht?
Hier kommt es auf Präzision an. Lavendel ist keine Blume, der man gnadenlos den Kopf abschneidet. Der Schnitt muss überlegt sein, denn Lavendel – und das wird oft übersehen – überträgt keine Schnitte auf HolzteileBei den holzigen Teilen handelt es sich um die alten, grauen Stängel an der Basis der Pflanze, aus denen normalerweise Lavendel wächst. bildet keine neuen Triebe mehrWenn Sie sie abschneiden, ist dort kein Leben mehr vorhanden. Infolgedessen bleibt die Pflanze kahl, holzig und … leicht deprimiert.
Ein korrekter Schnitt bedeutet, dass die Blütenstiele wenige Zentimeter unterhalb des Kolbens entfernen, aber immer noch in dem Bereich, wo die Stängel weich und grün sind. In der Regel bedeutet dies etwa ein Drittel der Gesamthöhe der Pflanze, aber Sie müssen dies visuell beurteilen – jeder Lavendel hat seinen eigenen Charakter und Wuchs. Das Ziel ist, ihn zu formen gewölbte, symmetrische Form, was das innere Wachstum und die Belüftung fördert, was für die Gesundheit des Busches entscheidend ist.
Design sollte harmonisch und gleichmäßigLassen Sie keine langen Triebe auf der einen und kurze auf der anderen Seite stehen – es sei denn, Sie kultivieren konzeptionelle Lavendelkunst, die die Natur meist mit ästhetischem Chaos bestraft. In der Mitte des Strauchs sollte genügend Platz sein, damit Luft zirkulieren und Licht auch an die unteren Triebe gelangen kann.
Was passiert, wenn wir Lavendel nicht beschneiden?
Unbeschnittener Lavendel verliert im Laufe der Jahre seine Kompaktheit. Der Busch breitet sich aus, die Mitte wird hölzern und leer, und die Blüten werden von Jahr zu Jahr weniger. Dies ist die natürliche Abwehrstrategie der Pflanze, die sie zum Verholzen zwingt, um zu überleben. Leider bedeutet dies das Ende der lila Ekstase und den Beginn des Kampfes um gärtnerische Ästhetik. Wenn Ihr Lavendel bereits stark verholzt ist, ist ein schrittweiser Verjüngungsschnitt möglich – Sie entfernen jedes Jahr etwas altes Holz, aber nur so viel, dass sich die Pflanze regenerieren kann. Radikale Schnitte sollten Ihr letzter Ausweg sein – oder ein Vorwand, einen neuen Setzling zu kaufen.
Schneiden wir alle Lavendelsorten auf die gleiche Weise?
Nicht ganz. Wir bauen es am häufigsten an Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) und Lavendel (Lavandula x intermedia)Ersteres ist etwas zarter und kleiner, während Letzteres robuster und größer ist – aber auch etwas weniger kälteresistent. Für beide gilt: nie in Holz, immer in Form bringen. Lavandin hat längere Stiele, deshalb schneiden wir ihn etwas kürzer, um die Kompaktheit zu erhalten.
Interessant: In der Provence wird Lavendel oft maschinell geschnitten – das ist zwar praktisch, aber weniger präzise. Zu Hause hat man jedoch den Vorteil, seiner Pflanze etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Fast schon therapeutisch, um ehrlich zu sein.
Was tun mit Schnittblumen?
Werfen Sie sie nicht weg! Lavendel ist praktisch umfassende HausapothekeTrockenblumen eignen sich hervorragend für:
- Duftsäckchen für den Kleiderschrank
- Kräutertees (in kleinen Mengen)
- Sirup, Honig oder Kekse
- kosmetische Präparate (Bäder, Peelings)
- Dekoration und selbstgemachte Kerzen
Jeder Schnitt ist also nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Gelegenheit für ein kleines Wellness-Erlebnis zu Hause. Und seien wir ehrlich: Das Gefühl beim Trocknen Ihres Lavendels ist fast poetisch.
Abschluss:
Lavendel zu beschneiden ist eine Gartenarbeit, die sowohl eine exakte Wissenschaft als auch eine angenehme Meditation ist. Wenn Sie ihn richtig beschneiden, wird er es Ihnen mit Gesundheit, Üppigkeit und einem Duft danken, der selbst den mürrischsten Nachbarn betört. Denken Sie daran: nie in Holz, immer nach der Blüte, gewölbt und mit GefühlUnd wenn Ihnen das in diesem Jahr gelingt, sind Sie auf dem besten Weg, dass Ihr Garten im nächsten Jahr besser duftet als je zuvor – oder wie ein französischer Gärtner sagen würde: „Voilà, le parfum de la victoire!“