Kratzer auf Glas gehören zu den Ärgernissen, die sich kaum vermeiden lassen. Ein Handydisplay, das täglich mit den Schlüsseln in der Handtasche in Berührung kommt, ein Badezimmerspiegel, der mit einem zu groben Tuch geputzt wird oder ein Cerankochfeld, das trotz aller Vorsicht von Töpfen und Pfannen zerkratzt wird – all das sind Szenen, die uns nicht fremd sind. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, sie zu beseitigen oder zumindest ihr Erscheinungsbild zu reduzieren, ohne gleich die gesamte Oberfläche austauschen oder Schäden in Kauf nehmen zu müssen.
Bevor Sie sich für teure professionelle Dienstleistungen oder sogar den Austausch des beschädigten Gläser, probieren Sie einige einfache und erschwingliche Tricks aus. Einige Methoden auf Basis alltäglicher Haushaltsprodukte wie Zahnpasta, Backpulver oder sogar Babypuder können einen überraschenden Unterschied machen. Aber Vorsicht – Kratzer ist nicht gleich Kratzer und in manchen Fällen müssen Sie auf spezielle Poliermittel zurückgreifen. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, welche Lösung für Sie die richtige ist!
1. Zahnpasta – ein einfacher Trick bei kleinen Kratzern
Zahnpasta sorgt nicht nur für schöne Zähne, sie kann auch bei kleinen Kratzern auf Glasoberflächen eine hervorragende Hilfe sein. Verwenden Sie am besten eine klassische weiße Zahnpasta (ohne Gel oder körnige Zusätze), da diese eine milde Schleifwirkung hat.
Wie benutzt man?
Tragen Sie eine kleine Menge Zahnpasta auf ein weiches Baumwolltuch oder Mikrofasertuch auf. Reiben Sie den Kratzer dann etwa 30 Sekunden bis eine Minute lang mit kreisenden Bewegungen ein. Wischen Sie die Oberfläche anschließend mit einem leicht feuchten Tuch ab, um alle Pastenreste zu entfernen. Ist der Kratzer noch immer sichtbar, können Sie den Vorgang mehrmals wiederholen.
Am wirksamsten bei: Handybildschirme, Spiegel, Glastische
2. Backpulver – ein natürliches Schleifmittel, das wirklich wirkt
Backpulver ist ein universeller Haushaltshelfer, den wir zum Reinigen, Neutralisieren von Gerüchen und sogar zum Entfernen von Kratzern aus Glas verwenden. Seine leicht abrasive Textur ermöglicht es, die Oberfläche sanft zu glätten, ohne das Risiko einer weiteren Beschädigung des Glases einzugehen.
Wie benutzt man?
Mischen Sie in einer kleinen Schüssel zwei Teelöffel Backpulver mit einem Teelöffel Wasser, bis eine dicke Paste entsteht. Tragen Sie diese Paste auf ein weiches Tuch auf und reiben Sie sie mit kreisenden Bewegungen sanft in die beschädigte Stelle ein. Wischen Sie die Stelle nach einigen Minuten mit einem feuchten Tuch ab und überprüfen Sie das Ergebnis.
Am wirksamsten bei: Glastische, Spiegel, Küchenglasoberflächen
3. Autopolitur – wenn sie Kratzer am Auto beheben kann, behebt sie auch Kratzer auf Glas
Polierpasten für die Karosserie sind speziell dafür konzipiert, oberflächliche Kratzer und Lackschäden zu entfernen. Ihre Wirksamkeit auf Glas ist überraschend, da sie ähnlich wie bei Autooberflächen wirken – sie glätten Mikrokratzer und reduzieren deren Sichtbarkeit.
Wie benutzt man?
Geben Sie eine kleine Menge Autopolierpaste auf ein sauberes, weiches Tuch und reiben Sie diese vorsichtig in die beschädigte Stelle ein. Führen Sie den Vorgang in kreisenden Bewegungen durch, bis der Kratzer weniger sichtbar wird oder ganz verschwindet. Anschließend die Oberfläche mit einem feuchten Tuch abwischen und den Vorgang bei Bedarf wiederholen.
Am wirksamsten bei: Handybildschirme, Sonnenbrillen, Glastische
4. Babypuder – nicht nur für Babys, sondern auch gegen Kratzer
Babypuder, das wir normalerweise zur Hautpflege verwenden, kann dazu beitragen, die Sichtbarkeit von Kratzern auf Glasoberflächen zu verringern. Es wirkt ähnlich wie Backpulver, ist aber noch sanfter und weniger abrasiv.
Wie benutzt man?
Mischen Sie eine kleine Menge Babypuder mit ein paar Tropfen Wasser, um eine Paste herzustellen. Anschließend die Paste auf ein Mikrofasertuch geben und sanft in die beschädigte Stelle einreiben. Wischen Sie die Stelle nach einigen Minuten mit einem trockenen Tuch ab und überprüfen Sie das Ergebnis.
Am wirksamsten bei: Spiegel, Glastische, Handyschutzglas
5. Pflanzenöl – eine optische Täuschung für schnelle Lösungen
Pflanzenöl kann Kratzer zwar nicht beseitigen, sie aber vorübergehend abdecken, sodass sie weniger sichtbar sind. Dieser Trick ist nützlich, wenn Sie eine schnelle Lösung benötigen, beispielsweise vor einem Meeting oder einer Veranstaltung.
Wie benutzt man?
Tragen Sie mit einem Wattestäbchen oder einem weichen Tuch eine kleine Menge Pflanzenöl direkt auf den Kratzer auf. Reiben Sie es sanft in das Glas ein und wischen Sie überschüssiges Öl ab. Der Kratzer wird weniger sichtbar, der Effekt ist jedoch nur vorübergehend.
Am wirksamsten bei: Telefonbildschirme, Glastische, Spiegel
6. Cerankochfeld – besondere Pflege für makellose Optik
Besonders ärgerlich sind Kratzer auf Cerankochfeldern, da sie deren Funktionalität beeinträchtigen können. Bei der Reinigung dieser Oberflächen ist äußerste Vorsicht geboten, da diese empfindlich auf grobe Schleifmittel reagieren.
Wie entfernt man Kratzer?
Am besten verwenden Sie dazu einen speziellen Reiniger für Glaskeramikkochfelder, der Mikropolierpartikel enthält. Wenn Sie keinen solchen Reiniger zur Hand haben, können Sie eine Paste aus Backpulver verwenden. Gehen Sie dabei jedoch äußerst vorsichtig vor und vermeiden Sie zu starkes Reiben.
Am wirksamsten bei: Cerankochfelder
Wann ist es Zeit für professionelle Hilfe?
Wenn Hausmittel nicht zum gewünschten Ergebnis führen und die Kratzer tief sind, ist es vielleicht an der Zeit, einen Fachmann zu kontaktieren. Bei teureren Geräten wie Smartphones, Tablets und Laptops kann übermäßiges Schrubben oder die falsche Methode mehr schaden als nützen.
Hausmittel sind oft überraschend wirksam, allerdings nur bei kleinen Kratzern. Zwar können Zahnpasta, Natron oder Autopolitur viele Probleme lösen, doch bei tieferen Schäden führt kein Weg an einer professionellen Behandlung oder einem Glasaustausch vorbei. Aber wenn nichts hilft, können Sie sich immer noch mit dem Gedanken trösten, dass es vielleicht Zeit ist, ein neues Gerät zu kaufen – denn Sie haben sich ein wenig Verwöhnung verdient, oder?